Klimaschutzpreis 2017
Die Stadt Pfaffenhofen hat den Klimaschutzpreis 2017 verliehen
Zum dritten Mal verleiht die Stadt Pfaffenhofen den Klimaschutzpreis für Leistungen, die im besonderen Maße zum Klimaschutz und zur Ressourcenschonung im Stadtgebiet Pfaffenhofen beitragen. Als Kriterien für die Bewertung werden die Relevanz für den Klimaschutz, der Innovationsgehalt, der Vorbildcharakter, die Messbarkeit von Energie- und Treibhausgas-Einsparungen und der Praxisbezug herangezogen. Sowohl der Jury-Preis, der Innovationspreis als auch der Publikumspreis sind mit einem Preisgeld in Höhe von 500,00 € dotiert.
In drei Kategorien hat die Stadt Pfaffenhofen am Samstag im Rahmen eines unterhaltsamen Festabends im Rathaus den diesjährigen Klimaschutzpreis verliehen. Der Preis für die größte Einsparung geht an das von Dan Power betriebene Biomasseheizkraftwerk. Als besonders innovativ wurde der Doima Hof der Familie Weichselbaumer ausgezeichnet. Und den Publikumspreis erhielt die Familie Kufer, die weitgehend plastikfrei lebt. „Das ist eine wunderbare Konstellation“, resümierte Bürgermeister Thomas Herker, „denn wir haben hier Energieversorgung, Lebensmittelproduktion und ein Beispiel für vorbildliches Verhalten.“
Thomas Herker konnte zahlreiche Besucher im Festsaal des Rathauses begrüßen. An diesem Abend bekamen auch die aktivsten Radfahrer, die im Juli an der Aktion „Stadtradeln“ teilgenommen hatten, ihre Auszeichnungen überreicht. Außerdem stellte Saskia Kothe, die neue Klimaschutz-Managerin der Stadt, sich und ihre Arbeit sowie die nächsten Projekte kurz vor.
Musikalisch schwungvoll umrahmt wurde der Abend vom Quartett „Hopfengold“. Amüsant und kurzweilig war auch der Impulsvortrag von Christoph Biemann – bekannt von der Sendung mit der Maus – zum Thema „Wer lacht, lernt schneller. Bei gutem Klima lacht es sich noch besser!“ Er ging auf einige Alarmzeichen in der Natur ein, wie z. B. das Bienensterben und den Rückgang der Insektenpopulation oder die Massentierhaltung samt Einsatz von Antibiotika. „Einfach weitermachen ist keine Option“, betonte der „Maus-Christoph“ und nannte verschiedene Möglichkeiten, wie jeder Einzelne etwas ändern kann, um aktiven Klimaschutz zu betreiben.
Andreas Herrschmann, Referent für Energie und Klimaschutz im Stadtrat, präsentierte die 17 Projekte, die sich um den Klimaschutzpreis 2017 beworben hatten. Die Jury, bestehend aus Vertretern der Stadtrats-Fraktionen, des Energie- und Solarvereins, der städtischen Klimaschutz-Managerin Saskia Kothe und dem technischen Leiter der Stadtwerke, Dr. Sebastian Brandmayr, habe sich mit ihrer Entscheidung nicht leicht getan, erklärte Herschmann, und eigentlich hätte jedes einzelne Projekt einen Preis verdient: „Sie alle, die 17 Nominierten, gehen voraus: Sie reden nicht nur, sondern tun es aktiv!“
Die Familie Kufer als „Sieger der Herzen“ freute sich sehr über die Auszeichnung. „Den Preis hat eigentlich meine Frau verdient“, meinte Andreas Kufer, denn Patricia Kufer ist die treibende Kraft, die den Haushalt fast plastikfrei gemacht hat und einen nachhaltigen Lebensstil betreibt. Das Preisgeld will die Familie Kufer für ein Brunnenbauprojekt in Afrika spenden.
Auch auf dem CO2-neutralen Doima-Hof ist die Frau die treibende Kraft, wie Michael Weichselbaumer erklärte. Barbara Weichselbaumer hat die Umstellung des landwirtschaftlichen Betriebes forciert, sodass hier regenerative Energien genutzt werden, eine Biogas-Anlage Strom und Wärme erzeugt und die Schweine naturnahe Lebensbedingungen finden.
Das Biomasse-Heizkraftwerk war bereits 2001 ausschlaggebend dafür, dass Pfaffenhofen als erste deutsche Kommune das Klimaschutzziel der Bundesregierung erreichte. Jährlich werden hier 65.000 Tonnen CO2 eingespart. Kraftwerksleiter Dr. Michael Jakuttis von Dan Power freute sich über die Auszeichnung und will das Preisgeld der Tafel Pfaffenhofen zur Verfügung stellen.
Alle Projekte und Bewerber finden Sie hier und als Download in der rechten Spalte.
Die Klimaschutz-Preisträger 2015 waren Hipp Babynahrung und die Pfaffenhofener Kleiderkammer. 2016 wurde der Jurypreis an die Firma Eichenseher Ingenieure und der Publikumspreis an das "Werkstatt-Café" des Mehrgenerationenhauses vergeben.