Evangelische Kreuzkirche Pfaffenhofen
1895 schlossen sich die Protestanten von Pfaffenhofen und Mainburg im „Verein Evangelische Diaspora Pfaffenhofen/Mainburg und Umgebung“ zusammen. Der erste evangelische Gottesdienst mit Feier des Heiligen Abendmahls findet am 21. März 1897 anlässlich des 100. Geburtstages Kaiser Wilhelms I. statt. Er wird im Pfaffenhofener Rathaussaal gefeiert und von Vikar Dannenbaum aus Kemmoden gehalten.
Um eine eigene Kirche bauen zu können, wurde ein Betsaalfonds angelegt, der durch einige Spenden und offizielle Sammlungen in Kirchen immer weiter anstieg. Nachdem die Stadt 1908 das Gesuch des Vereins um unentgeltliche Überlassung eines Kirchenbauplatzes abgelehnt hatte, teilte sie 1913 mit, dass der gewünschte Bauplatz an der Münchener/Moosburger Straße für den geplanten Kirchenneubau nun käuflich erworben werden könnte. Auf diesem Grundstück stand das Armenhaus, 50 Jahre vorher war in der Nähe noch der Richtplatz. Am 20. August 1913 stimmt die Mitgliederversammlung dem Kauf zu. Im Betsaalfonds befinden sich 18.000 Mark, die Zahl der Evangelischen steigt auf 262.
Auch in den Kriegsjahren 1914/18 finden regelmäßig Gottesdienste statt, die Planung für den Bau einer Kirche ruht jedoch. Die Kollekten werden nun für die Kriegsgebiete und für Lazarette verwendet. Trotzdem steigt der Fonds an, 1916 enthält er 30.000 Mark. Mit dem Zusammenbruch des Kaiserreiches 1918 geht aber auch das gesamte Geld des Betsaalfonds verloren.
Weitere großzügige Spender steckten aber wieder Geld in den Fonds und durch zusätzliche 90.000 Mark aus den Mitteln der Landeskirchensteuer, konnte schließlich Baumaterial gekauft werden. Ein Bauausschuss wurde gegründet. Doch die Inflation breitete sich immer schneller aus.
Nachdem 1924 die Rentenmark eingeführt wurde, waren die vielen Spenden wieder verloren. Es musste neu gesammelt werden. Durch viele Geld- und Sachspenden von Bürgern und der Landessynode wurde der Evangelische Verein Pfaffenhofen ermutigt, den Beginn des Kirchenbaues nun zu beginnen.
Nach dem 1. Spatenstich am 14. Mai 1925 und der feierlichen Grundsteinlegung am 21. Juni 1925 konnte die Kirche mit Unterbrechungen, da zwischenzeitlich finanzielle Ressourcen erschöpft waren, am 29. Juni 1926 eingeweiht werden. Die Ausmalung der Kirche begann im Jahr 1928.
Nach diversen Bauarbeiten und Umrüstungen, wie z.B. neue Heizungen, neue Orgel, Ausbesserung von Kriegsschäden und neuen Glocken, wurde die Kirche 1986 gründlich renoviert. Zuletzt stand eine zweimonatige Innenrenovierung im März 2005 an. Diese wurde vollständig über Spenden finanziert.
Weitere ausführliche Informationen zur Geschichte der Kirche finden Sie hier.
Foto: Evanglisch-Lutherische Kirchengemeinde