Stimmungsvoll beleuchtetes Rathaus, davor eine Bühne mit Musikern und Sängern Pfaffenhofen

Joseph-Maria-Lutz-Stipendiatin 2021: Cecilia Joyce-Röski

Junge Frau mit lockigem Haar im Portrait, lächelt
© Maria Cabras

Drei Monate, von Anfang Mai bis Ende Juli 2020 hat Cecilia Joyce Röski den Flaschlturm in Pfaffenhofen bewohnt. Während ihrer Zeit als Stipendiatin der Stadt Pfaffenhofen hat sie nach dem Vorbild des Schriftstellers Joseph-Maria Lutz einen „Zwischenfall“ verfasst, einen Text über die Stadt Pfaffenhofen aus der Sicht eines Außenstehenden. Den Text unter dem Titel „Inzwischen hingefallen“ las Röski im Rahmen des Pfaffenhofener Kultursommers im Festsaal des Rathauses.

Über ihre Zeit in Pfaffenhofen sagt die Autorin, die seit Mai im Flaschlturm wohnte, „Es war eine schöne Zeit und es ist jetzt schon ein komisches Gefühl, am Montag in den Zug zu steigen. Aber es darf gerne jemand kommen zum Winken.“ Auf die Menschen in der Stadt zuzugehen fiel ihr nicht leicht. „Durch Corona war ich in einer Art Schneckenhaus. Ich hatte mich daran gewöhnt mit meinem Hund zu kommunizieren, darum tat ich mich schwer mit den Menschen.“ Die Pfaffenhofenerinnen und Pfaffenhofener seien aber auf sie zugekommen, hätten sie eingeladen auf ein Bier oder zu Kaffee und Kuchen. „Allerdings waren das alles Zugezogene. Ich konnte mich ja schlecht auf den Markt stellen und rufen, hallo ist hier jemand der in Pfaffenhofen geboren ist?“ Mit anderen Hundebesitzern erzählt Röski, ist sie aber am einfachsten ins Gespräch gekommen, naturgemäß, wie sie sagt.

Zwei Frauen vor Mikrofonen bei der Lesung eines Textes

Ein „Zwischenfall“ als Dialog mit einem Hund. Für ihre Lesung hat sich die diesjährige Joseph-Maria Lutz-Stipendiatin Cecilia Joyce-Röski Unterstützung geholt und einen Dialog vorgetragen. Unter dem Titel „Inzwischen hingefallen“ nahm Röski nach einführenden Worten des Kulturreferenten Reinhard Haiplik das Publikum im Festsaal des Rathauses mit zu einem Zwiegespräch mit ihrem Hund, gesprochen von der Kölner Regisseurin Carla Gesthuisen. Im Anschluss gab sie eine Kostprobe aus ihrem fast fertig gestellten Roman „Delphine füttern“ und erzählte im Gespräch mit dem Pfaffenhofener Autor Steffen Kopetzky von ihrer Zeit in Pfaffenhofen und von ihrer Arbeit. Röski trug sich ins Gästebuch der Stadt Pfaffenhofen ein und Bürgermeister Thomas Herker lud sie ein, zu einer Lesung oder zu den Paradiesspielen die Stadt wieder zu besuchen.

Die Autorin Cecilia Joyce Röski vor einer Wand mit Fenster und einem Busch

In witzigen, wortgewandten und exakt formulierten Sätzen taucht die junge Autorin in den Dialog mit ihrer Hündin ein. Da geht es mit Geräuschen und Musik untermalte Spaziergänge im Wald, die Gedanke über Eissorten und den Eiskonsum der Pfaffenhofener bis hin zu augenzwinkernden Begegnungen mit anderen Hundebesitzern und Hunden. Die Erfahrungen des Menschen stehen dabei im Kontrast zu den Bedürfnissen und der Erlebniswelt des Hundes wie „Bitte streichel meinen Bauch!“ oder „Was riecht denn hier so?“. Gerade diese mit viel Sprachwitz formulierten Dialoge sorgen im Publikum für Schmunzeln oder Lacher. Röski sagt zu ihrem Umgang mit Sprache: „Ich liebe es einfach, mit der Sprache zu spielen.“

Junge Frau liest im Freien eine Karte, im Hintergrund ein Blumentopf und Häuser der Stadt
© Maria Cabras

Über ihre Zeit in Pfaffenhofen sagt die Autorin, die seit Mai im Flaschlturm wohnte, „Es war eine schöne Zeit und es ist jetzt schon ein komisches Gefühl, am Montag in den Zug zu steigen. Aber es darf gerne jemand kommen zum Winken.“ Auf die Menschen in der Stadt zuzugehen fiel ihr nicht leicht. „Durch Corona war ich in einer Art Schneckenhaus. Ich hatte mich daran gewöhnt mit meinem Hund zu kommunizieren, darum tat ich mich schwer mit den Menschen.“ Die Pfaffenhofenerinnen und Pfaffenhofener seien aber auf sie zugekommen, hätten sie eingeladen auf ein Bier oder zu Kaffee und Kuchen. „Allerdings waren das alles Zugezogene. Ich konnte mich ja schlecht auf den Markt stellen und rufen, hallo ist hier jemand der in Pfaffenhofen geboren ist?“ Mit anderen Hundebesitzern erzählt Röski, ist sie aber am einfachsten ins Gespräch gekommen, naturgemäß, wie sie sagt.

Auch im nächsten Jahr wird wieder ein Lutz-Stipendiat oder eine Stipendiatin im Flaschlturm wohnen und im Frühsommer im Rahmen des städtischen Stipendiums einen „Zwischenfall“ verfassen. Die Informationen zur Bewerbung werden demnächst veröffentlicht. Mehr Informationen über das Lutz-Stipendium gibt es unter www.pfaffenhofen.de/lutz-stipendium