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Unser Weg zum Klimaziel 2035

Zeigt eine Grafik der Weltkugel mit Pfaffenhofener Symbolen zur Stadt und zum Klimaschutz

Energiezukunft Pfaffenhofen: Fossilfrei und unabhängig

Pfaffenhofen hat ein klares Ziel beim Klimaschutz: In 10 Jahren, im Jahr 2035, wollen wir klimaneutral sein. Das heißt: kein CO2-Ausstoß bei der Energie für Strom, Wärme und Verkehr. Wir schaffen das, wenn wir gemeinsam fossilfrei werden und Energie besser nutzen. Die Inhalte dieser Seite zeigen Pfaffenhofens Weg zum Klimaziel 2035.



Pfaffenhofen packt den Klimaschutz an

Der Stadtrat hat das Klimaschutzziel und ein Maßnahmenkonzept 2020 einstimmig beschlossen. Die Stadtverwaltung arbeitet seitdem kontinuierlich daran, diese Maßnahmen umzusetzen. Auch alle Bürgerinnen und Bürger und die Unternehmen können weiter mit anpacken. Ein paar Beispiele: Um das Ziel zu erreichen müssten wir bis 2035 in Pfaffenhofen fünf weitere Windräder bauen, 25 Prozent weniger Autofahren, 230 Öl- und Gasheizungen pro Jahr austauschen.


Klimaziel: bis 2035 fossilfrei

Fossilfrei beschreibt Pfaffenhofens Klimaschutzziel: ab 2035 keine CO2-Emissionen mehr. Wir ersetzen fossile Brennstoffe – Kohle, Gas und Erdöl – und nutzen nur noch erneuerbare Energien. Der Vorteil: Sonne, Wind, Biomasse und Wasserkraft sind lokal verfügbar. Das macht uns unabhängig von Energieimporten. Die Wertschöpfung bleibt vor Ort, Bürgerinnen und Bürger können aktiv mitgestalten.


100 % erneuerbare Energien

Die Ausgangsbasis in Pfaffenhofen ist gut. Bis wir in allen drei Bereichen – Wärme, Mobilität und Strom – 100 % erneuerbare Energien erreicht haben, sind aber noch Anstrengungen nötig. Die Grafik zeigt, wie viel Energie Pfaffenhofen heute in den einzelnen Sektoren braucht – und wie die Prognose für 2035 ist. Dann sollen alle Balken „grün“ sein.

Ein Balkendiagram beschreibt Pfaffenhofener Energieverbräuche bei Wärme, Mobilität und Strom im Verleich von 2025 bis 2035

Für Wärme benötigen wir am meisten Energie. Noch wird diese zu 61% fossil erzeugt durch Öl-und Gasheizungen. Beim Verkehr sieht es noch schlechter aus, gerade mal vier Prozent entfallen auf Ökostrom für E-Autos. Beim Strom hat Pfaffenhofen sein Ziel Anfang 2025 erreicht: 100-Prozent des benötigten Stroms wird erneuerbar und lokal erzeugt. Wir produzieren in Pfaffenhofen so viel Strom, wie wir verbrauchen, komplett fossilfrei.

2035 benötigen wir jedoch doppelt so viel Strom wie heute. Denn auch die Bereiche Wärme und Mobilität werden bis 2035 immer weiter elektrifiziert: Wir brauchen Strom für E-Autos statt Verbrenner-Motoren und für Wärmepumpen statt Öl- und Gasheizungen. Kurzum: Sauberer Strom ist der Schlüssel, um von fossilen Energieträgern wegzukommen.


Jede Menge Strom

Um mit dem steigenden Stromverbrauch Schritt zu halten, müssen also neue Anlagen gebaut werden.

Grafik zeigt den Bedarf an Erneuerbaren Energien in Pfaffenhofen durch Windkraft und PV-Anlagen

Fachleute haben für das städtische Klimaschutzkonzept berechnet, dass Photovoltaik-Anlagen auf allen geeigneten öffentlichen und privaten Gebäuden errichtet werden müssten. Mieter können mit einem Balkonkraftwerk beitragen. Hinzu kommen Solarcarports. Ebenfalls nötig: zusätzliche 52 Hektar an Freiflächen-Photovoltaik.

Bei der Windkraft sind fünf zusätzliche Anlagen bis 2035 erforderlich, ausgehend von der heute üblichen Anlagenleistung. Nicht in der Grafik berücksichtigt sind Anlagen, die sowohl Wärme als auch Strom erzeugen: Biogasanlagen von Landwirten, Blockheizkraftwerke in einzelnen Stadtvierteln und das große Biomasse-Heizkraftwerk sind wichtig für eine saubere Stromversorgung in Pfaffenhofen. Jedoch wird hier kein weiterer Ausbau erwartet. Wasserkraft spielt bei uns keine große Rolle und bleibt unverändert.


Wärmewende als großer Hebel

Nachdem Pfaffenhofen beim Strom also schon gut unterwegs ist, rückt nun die Wärme mehr in den Fokus. Wärme benötigen wir zum Heizen und für Warmwasser. Für sie verbrauchen wir die meiste Energie. Daher haben wir hier einen großen Hebel, um den Energiebedarf in der Stadt zu senken. 2035 wird Pfaffenhofen weniger Energie für Wärme brauchen als heute. Neubauten haben bessere Standards, und alte Gebäude werden energetisch saniert. Außerdem sind moderne Heizsysteme wie zum Beispiel die Wärmepumpe effizienter. Sie holen aus der gleichen Energiemenge mehr Wärme heraus.

Eine Grafik zeigt eine Prognose über die Versorgung mit Wärme aus erneuerbaren Energien von 2022 bis 2035

Die Art, wie wir heizen, ist auch ein wichtiger Hebel, um CO2 einzusparen: Heute haben wir zu fast zwei Drittel Öl- und Gasheizungen. Es gibt gute Gründe, diese auszutauschen – über den Klimaschutz hinaus: Es wird erwartet, dass Öl und Gas in den nächsten Jahren massiv teurer werden. Zudem ist hier die Abhängigkeit von Energieimporten besonders groß. Anders gesagt: Heizen mit Energiequellen, die uns vor Ort zur Verfügung stehen, spart langfristig Geld und erhöht die Versorgungssicherheit.

2035 wird es statt Öl- und Gasheizungen mehr Wärmepumpen geben. Ihr Anteil nimmt rasant zu und wird künftig ein Drittel der Pfaffenhofener Wärme liefern. Ein weiteres Drittel ergibt sich, wenn man andere dezentrale Heizungsanlagen zusammenzählt, die das „saubere“ Gas Biomethan beziehungsweise Solarthermie, Holzpellets oder Hackschnitzel nutzen.

Wärmenetze, also Fernwärme und Nahwärme, werden in Pfaffenhofen weiter eine große Rolle spielen. Ihr Anteil steigt und soll künftig ebenfalls ein Drittel der Wärmeenergie abdecken (heute ein Viertel). Größter Wärmelieferant ist das Biomasse-Heizkraftwerk, das Holzhackschnitzel nutzt. Sein Wärmenetz verläuft durch große Teile der Kernstadt. Blockheizkraftwerke versorgen einzelne Viertel, das neue Kraft-Wärme-Kopplungs-Kraftwerk am Klärwerk vor allem die Industrie. Hier ist der Einsatz von Biogas zur Energiegewinnung möglich.


Anders mobil

Bleibt noch ein Blick auf den dritten Sektor, die Mobilität. Die Balkengrafik oben zeigt: Der Energieverbrauch für Verkehr sinkt stark. Zwei Gründe hierfür sind:

Grund 1: Ein E-Auto braucht nur ein Drittel der Energie eines Verbrenners, weil Elektromotoren effizienter sind. Es hängt jedoch stark von der Bevölkerung ab, ob in zehn Jahren wirklich schon alle Fahrzeuge elektrisch unterwegs sind. Heute sind es erst vier Prozent.

Grund 2: für den sinkenden Energieverbrauch: der gesellschaftliche Mobilitätswandel - auch in Pfaffenhofen nutzen immer mehr Menschen den Stadtbus, fahren mit dem Fahrrad oder gehen zu Fuß. Die Vorteile liegen auf der Hand: Kurze Wege dauern kaum länger als mit dem Pkw. Die Parkplatzsuche entfällt, man spart Geld, ist an der frischen Luft und tut etwas für die Gesundheit – und schont das Klima.


Klimaziel 2035

Zum Schluss noch ein Blick darauf, wo die Energie herkommt, wenn wir sauberen, heimischen Strom wollen, wenn wir ohne Erdgas oder Öl heizen und ohne Benzin und Diesel fahren. Die Grafik zeigt eine Prognose für das Jahr 2035. Mit diesen Zahlen planen Stadtverwaltung, Stadtwerke und Energieversorger Pfaffenhofens Energiezukunft. Das Szenario zeigt: Eine sichere und unabhängige Energieversorgung ist möglich.

Umfangreiche Grafik zeigt, wo die Energie in Pfaffenhofen erzeugt und verbraucht wird.