Pfaffenhofener Lesebühne 2019 Pfaffenhofen

Pfaffenhofener Lesebühne 2024

25. Oktober bis 3. November

Ende Oktober und Anfang November steht Pfaffenhofen wieder ganz im Zeichen der Literatur. In diesem Jahr präsentieren sechs Schriftstellerinnen und Schriftsteller ihre Bücher auf der Pfaffenhofener Lesebühne. Als besonderes Highlight erscheint dieses Jahr –zum zehnjährigen Bestehen des Lutz-Stipendiums – ein Buch mit den Originalbeiträgen der ersten zehn Stipendiatinnen und Stipendiaten.

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Vorverkauf

Der Vorverkauf startet am 13. September. Karten gibt es im Kultur-und Tourismusbüro im Haus der Begegnung, Hauptplatz 47, Öffnungszeiten: Mo–Do 13.30–17 Uhr und Di/Fr 9–12 Uhr, in der Buchhandlung Osiander, Hauptplatz 12 sowie online auf okticket.de und an der Abendkasse.

Ermäßigungen

Schülerinnen und Schüler, Studentinnen und Studenten, Azubis, Menschen mit Schwerbehinderung sowie Personen mit Sozialrabatt.

Anatol Regnier: Erinnerungen eines Taugenichts

Portrait von Regnier und Buchcover
© Links: Mirco Taliercio, rechts: btb Verlag

Freitag, 25. Oktober | 20 Uhr, Einlass 19.15 Uhr

Rathaus Festsaal

Eintritt: VVK 12€ (erm. 10€) | AK 14€ (erm. 12€)

Moderation: Kerstin Holzer

Der Mensch hat nur ein Leben, voller Hoffnungen, voller Träume. Dieses Gefühl begleitet den Schriftsteller und Musiker Anatol Regnier seit seiner Kindheit. Geboren im Januar 1945 als Sohn von Theaterleuten, aufgewachsen nach dem Zweiten Weltkrieg in St. Heinrich am Starnberger See und dann im Schwabing der 1950er-Jahre, als sich in München eine lebendige Kunst- und Bohèmeszene entwickelt. Seine Kindheits- und Jugenderinnerungen sind ein eindringliches Sittengemälde der Nachkriegszeit, in der neben den Geschichten seiner prominenten Familie auch viele illustre Persönlichkeiten der damaligen Zeit lebendig werden.

„Erinnerungen eines Taugenichts — eine Jugend in Schwabing und am Starnberger See“, der neue autobiografische Erinnerungsband des Bestsellerautors von „Jeder schreibt für sich allein“ (fürs Kino verfilmt von Dominik Graf) und „Du auf deinem höchsten Dach“, zeichnet ein authentisches Stimmungsbild aus dem Schwabing der Nachkriegszeit und der Zeit am Starnberger See mit vielen Anekdoten und Zeitzeugen, von der Familie Mann über Waldemar Bonsels bis Werner Herzog.


Gaea Schoeters: Trophäe

Portrait von Schoeters und Buchcover
© Links: Sébastien Van Malleghem, rechts: Zsolnay Verlag

Samstag, 26. Oktober | 20 Uhr, Einlass 19.15 Uhr

Rathaus Festsaal

Eintritt: VVK 12€ (erm. 10€) | AK 14€ (erm. 12€)

Vorleserin: Laura Maire, Moderation: Dorle Kopetzky

Hunter ist steinreich, Amerikaner, begeisterter Jäger und hatte schon fast alles vor dem Lauf. Endlich bietet ihm sein Freund Van Heeren ein Nashorn zum Abschuss an. Hunter reist nach Afrika, doch sein Projekt, die Big Five vollzumachen, wird jäh von Wilderern durchkreuzt. Hunter sinnt auf Rache, als ihn Van Heeren fragt, ob er schon einmal von den Big Six gehört habe. Zunächst ist Hunter geschockt, aber als er die jungen Afrikaner beim flinken Jagen beobachtet ... Ein Roman von radikaler Konsequenz.

Gaea Schoeters’ Roman ist ein „ethischer Mindfuck“ (Dimitri Verhulst) – provokant, radikal und eine erzählerische Ausnahmeerscheinung. Am Ende bleibt die Frage: Was ist ein Menschenleben wert? Der preisgekrönte Roman ist von einer außerordentlichen erzählerischen Wucht. Die Tiefenschärfe, mit der sie die Geräusche und Gerüche der Natur beschreibt, lässt sinnlich erleben, was einen moralisch an die Grenzen zwischen Richtig und Falsch führt.


Martina Bogdahn: Mühlensommer

Portrait von Bogdahn und Buchcover
© Links: Beppo Minx, rechts: Kiepenheuer & Witsch Verlag

Sonntag, 27. Oktober | 20 Uhr, Einlass 19.15 Uhr

Rathaus Festsaal

Eintritt: VVK 12€ (erm. 10€) | AK 14€ (erm. 12€)

Ein drückend heißer Sommertag. Mit ihren beiden Töchtern macht sich Maria auf den Weg in ein langes Wochenende fern von Stadt, Stress und Schule. Doch dann ruft Marias Mutter an: Der Vater hatte einen Unfall und liegt im Krankenhaus. Die Mutter ist bei ihm, und auf dem Bauernhof der Familie müssen Schweine, Kühe und Hühner versorgt werden – aber auch die demente Großmutter. Maria fährt sofort zum Hof. Doch dort, vor der alten Mühle, erwartet sie neben der unermüdlich Äpfel schälenden Oma auch die Erinnerung an ihre Jugend zwischen Schulbus und Schweinestall, Dreimeterbrett und Kirchenbank, an starre Traditionen und lauter kleine Freiheiten. Als am Tag darauf die Mutter aus dem Krankenhaus heimkehrt und plötzlich auch Marias Bruder Thomas auf dem Hof steht, ist die Familie versammelt. Bis Thomas das Schweigen bricht und endlich zur Sprache kommt, was sie alle lang verdrängt haben ... Man weiß nie, wo es hingeht im Leben, aber man weiß immer, wo man herkommt.

Warmherzig und humorvoll erzählt Martina Bogdahn in „Mühlensommer“ von einem Leben zwischen zwei Welten. Von einer Jugend auf dem Land, einer Flucht in die Stadt und davon, dass man manchmal zurückblicken muss, um sich selbst zu finden.


Buchpremiere: Der Zwischenfall – Texte aus dem Pfaffenhofener Flaschlturm

Gruppenfoto mit Lutz-Stipendiaten
© Stadt Pfaffenhofen a. d. Ilm
Symposium zum 10-jährigen Bestehen des Lutz-Stipendiums am 22. Juli 2023; v.l.: Steffen Kopetzky (Ltg. Jury), Karin Fellner (Moderation), Leon Wienhold (Partner von A. Bagradjans), Anahit Bagradjans, Erik Wunderlich, Peter Zemla, Christina Piljavec, Cécil J. Röski, Nico Bleutge (Ltg. Symposium), Marie-Alice Schultz, Johann Reißer

Donnerstag, 31. Oktober | 20 Uhr, Einlass 19.15 Uhr

Rathaus Festsaal

Eintritt frei

Vorleserin: Eva Bauriedl, Musik: Hart Heffner Feiten

Die Stadt feiert ihre neuste Buchveröffentlichung bei Musik, guten Gesprächen und einem Glas zum Anstoßen. Im Mittelpunkt steht aber die Lesung der druckfrischen Seiten. Es geht um einen Zwischenfall, oder besser: viele Zwischenfälle, die die mittlerweile teils preisgekrönten ehemaligen Lutz-Stipendiatinnen und -Stipendiaten auf den Spuren von Joseph Maria Lutz erlebt, verarbeitet oder auch nur gesucht haben.

Das Lutz-Stipendium wird seit 2014 von der Stadt Pfaffenhofen vergeben. Es ist dazu bestimmt, Schriftstellerinnen und Schriftstellern während ihres dreimonatigen Aufenthalts im Pfaffenhofener Flaschlturm die Möglichkeit zu geben, literarische Arbeiten zu realisieren. Darüber hinaus sind die Stipendiatinnen und Stipendiaten dazu verpflichtet, sich während ihres Aufenthalts literarisch mit der Stadt Pfaffenhofen auseinander zu setzen: Am Ende des Stipendiums sollte ein druckfähiger literarischer Beitrag im Sinne von Joseph Maria Lutz und seinem 1930 erschienenen Roman „Der Zwischenfall“ stehen.

Nun erscheint in Zusammenarbeit mit Stipendiums-Jury-Mitglied Simeon Stadler ein Buch mit den Originalbeiträgen der ersten zehn Stipendiatinnen und Stipendiaten, Matthias Jügler, Marko Dinić, Johann Reißer, Marie Alice Schultz, Peter Zemla, Laura Anton, Erik Wunderlich, Cécil Joyce Röski, Anahit Bagradjans und Christina Piljavec sowie Auszügen aus dem originalen „Zwischenfall“ von Joseph Maria Lutz.


Volker Kutscher: Rath – Der zehnte Rath-Roman

Portrait von Kutscher und Buchcover
© Links: Anett Kürten, rechts: Piper Verlag

Freitag, 1. November | 20 Uhr, Einlass 19.15 Uhr

Rathaus Festsaal

Eintritt: VVK 12€ (erm. 10€) | AK 14€ (erm. 12€)

Moderation: Steffen Kopetzky

Das große Finale der Krimireihe um Gereon Rath

Familie Rath steuert auf ein dramatisches Ende zu: Gereon hat nach der Rückkehr aus den USA ein Versteck in Rhöndorf bei Bonn bezogen und schlägt sich nach Berlin durch, um Charly beizustehen. Sie muss Hannah Singer aus den Wittenauer Heilstätten befreien und Fritze verteidigen, der unter Mordverdacht gerät. Der Judenhass wächst und mit der Reichspogromnacht kulminiert eine Entwicklung, die Charly vorhergesehen und Gereon lange geleugnet hat. Damit ist beiden klar: Ein Leben in Deutschland ist so nicht mehr möglich, Widerstand ist geboten. Haben sie eine gemeinsame Zukunft und wo würde die liegen? Mit gewohnt hoher Spannung, historischer Tiefenschärfe und psychologischer Figurenzeichnung bringt Volker Kutscher seine Erfolgsserie zu einem offenen Abschluss.

Volker Kutscher begann Kutscher im Jahr 2007 mit dem Roman „Der nasse Fisch“ seine Serie um den Kriminalkommissar Gereon Rath im Berlin der späten 20er und frühen 30er Jahre. Es folgte der zweite Band „Der stumme Tod“ (2009), der dritte Rath-Krimi „Goldstein“ (2010), „Die Akte Vaterland“ (2012), „Märzgefallene“ (2014), „Lunapark“ (2016), „Marlow“ (2018), „Olympia“ (2020) und der neunte Rath-Roman „Transatlantik“ (2022). In den vergangenen Jahren veröffentlichte Kutscher in Zeitschriften und Anthologien zudem einige Kurzgeschichten, die im Gereon-Rath-Kosmos angesiedelt sind.


Rolf-Bernhard Essig: Kruzifünferl! Oder Fluchen ist ein Stück Lebenskraft

Portrait von Essig und Buchcover
© Links: Gudrun Schury, rechts: Herder Verlag

Samstag, 2. November | 20 Uhr, Einlass 19.15 Uhr

Rathaus Festsaal

Eintritt: VVK 12€ (erm. 10€) | AK 14€ (erm. 12€)

Wahrscheinlich gibt es Kraftausdrücke seit es Sprache gibt, in allen Kulturen der Welt. Sie erschüttern, provozieren, beleidigen, belustigen, motivieren, steigern Lust oder drücken Herzlichkeit aus. Wie schillernd dieses alltägliche Sprachphänomen ist, erfahren wir in einer Lesung mit vielen interaktiven Teilen. Es präsentiert sie Rolf-Bernhard Essig, Dr. phil., Autor von „Holy Shit! Alles übers Fluchen und Schimpfen“ und Kurator der erfolgreichen Ausstellung „Potz! Blitz! Vom Fluch des Pharao bis zur Hate Speech“.

Er schlägt einen Bogen von saftigen Verfluchungen in Keilschrift über internationale Beschimpfungen mit Tiernamen bis zu Internet-Trollen und Dialektderbheiten. Außerdem geht es um die Lust am Tabubruch, um Männer- und Frauenschmähungen, um das Phänomen der Fluchabwehr durch das Tragen von Amuletten, um Ausraster in Fußball und Verkehr, um Hirnphysiologie und um scheiternde Fluchverbote.


ABGESAGT! Charlotte Inden: Im Warten sind wir wundervoll

Portrait von Inden und Buchcover
© Links: Diane von Schoen, rechts: Piper Verlag

Die Lesung von Charlotte Inden und ihrem Buch "Im Warten sind wir wundervoll" am Sonntag, 3. November, ist krankheitsbedingt abgesagt.

Als Ersatz kommt Leo Reisinger mit seinem Bestseller "Bavarese" zur Lesebühne.

Bereits gekaufte Tickets können bei okTicket bis zum 17. November zurückgegeben werden. Die in der Buchhandlung Osiander oder im Kultur- und Tourismusbüro erworbenen Tickets werden bei der jeweiligen Verkaufsstelle ebenfalls bis 17. November erstattet.

Tickets für Leo Reisinger sind ab sofort bei okTicket unter okticket.de , der Buchhandlung Osiander, Hauptplatz 12 und im Kultur- und Tourismusbüro im Haus der Begegnung, Hauptplatz 47, erhältlich.


Leo Reisinger: Bavarese

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© Links: Christoph Jorda, rechts: Heyne Verlag

Sonntag, 3. November | 20 Uhr, Einlass 19.15 Uhr

Rathaus Festsaal

Eintritt: VVK 12€ (erm. 10€) | AK 14€ (erm. 12€)

Frühmorgens, wenn die Schickeria in den Münchner Nobelclubs noch zwischen Champagner und Koks auf den Tischen tanzt, gehen auf dem Großmarkt schon die Lichter an. Hier reißt sich Sepko als Handlanger den Arsch auf. Die Schichten sind hart, der Lohn dürftig. Das echte Geld mit den Gastronomen machen andere – auch jenseits der Legalität. Sepko verliebt sich in Lene, die jeden Tag schon im Morgengrauen auf dem Großmarkt einkauft. Um sich und ihren Sohn über Wasser zu halten, beliefert sie einen kleinen Kundenstamm mit ihrem klapprigen Lieferwagen. Doch er ist nicht der einzige, der um Lenes Herz kämpft: Pfeiffer, Gastronom und Wiesnwirt in spe, hat Geld und Einfluss. Unwissentlich entfacht Sepko mit seinen Bemühungen um Lene eine Spirale der Gewalt, die unaufhaltsam eskaliert und sogar die verborgenen Kräfte des organisierten Verbrechens auf den Plan ruft.

Leo Reisinger lernte mit sechs Klavier, mit siebzehn Schreiner und mit einundzwanzig Schauspiel. In der Zeit zwischen ungehobelten Brettern und denen, die die Welt bedeuten, arbeitete er als Kellner in der Münchner Gastro, auf der Wiesn und am Großmarkt. Wenn er nicht gerade dreht oder mit seiner Band das Publikum rockt, hat er ein Faible für ungewöhnliche Geschichten. »Bavarese« ist sein erster Roman. Er lebt mit seiner Familie südlich des Weltdorfs München mit Blick in die Berge.


Die Lesebühne wird unterstützt von der Buchhandlung Osiander.

Logo Osiander in rot, weiß und schwarz.