Markus Ostermair - Kulturförderpreisträger 2019
Der aus Tegernbach stammende Schriftsteller Markus Ostermair ist der 25. Träger des Kulturförderpreises der Stadt Pfaffenhofen. Zur Preisverleihung am Donnerstagabend konnte Bürgermeister Thomas Herker zahlreiche Besucher, darunter auch viele Ehrengäste sowie die Familie und Freunde von Markus Ostermair, im Festsaal des Rathauses begrüßen.
Herker überreichte Ostermair „in Anerkennung seiner hervorragenden Leistungen als Schriftsteller“ die Urkunde des mit dem 1.500 Euro dotierten Kulturförderpreises, und der neue Preisträger trug sich in das Goldene Buch der Stadt ein.
Die Stadt Pfaffenhofen verleiht den Kulturförderpreis seit 1993. Unter den bisherigen Preisträgern seien nur sehr wenige Schriftsteller, erklärte Thomas Herker, „aber wenn, dann kommen sie zu Ruhm und Ehre“. So wird Steffen Kopetzky (Kulturförderpreisträger 1997) gerade für seinen neuen Roman „Propaganda“ bundesweit gefeiert, und Nico Bleutge (Kulturförderpreisträger 2008) gilt als einer der besten deutschen Lyriker der Gegenwart.
Markus Ostermair wurde 1981 in Pfaffenhofen geboren und lebt in München, wo er als Autor, Übersetzer und Lehrer für Englisch und Deutsch als Zweitsprache arbeitet. Nach mehreren Kurzgeschichten und Veröffentlichungen in Zeitschriften arbeitet er derzeit an seinem Debütroman, der unter dem Titel „Der Sandler“ im Herbst 2020 erscheinen soll und für den er auch bereits ein Literaturstipendium der Stadt München und ein Residenzstipendium erhalten hat.
Einige Passagen aus seinem Roman, in dem er sich mit Obdachlosen in München beschäftigt, las Markus Ostermair bei der Kulturförderpreisverleihung, und das Publikum zeigte sich sehr beeindruckt. „Das stimmt nachdenklich – ich bin gespannt auf Ihr Buch“, drückte Bürgermeister Herker aus, was sicherlich viele Zuhörer empfanden. Ebenso bezaubert war das Publikum von der Band, die Markus Ostermair mitgebracht hatte: Den bayerischen Songs der drei Musiker von „Hart und Heffner“ hätte man gern noch länger zugehört.
Stadtrat Reinhard Haiplik ging in seiner Laudatio auf Markus Ostermairs schulischen und beruflichen Werdegang ein und erläuterte, dass Ostermair während seines Zivildienstes und danach als Ehrenamtlicher bei der Bahnhofsmission in München gearbeitet hat. In seinem Buch habe der Autor sich der Obdachlosen angenommen, und zwar „ohne falsche Sentimentalität, ohne romantisch-verklärten Blick und ohne zu werten“. Markus Ostermair bezeichne Obdachlosigkeit als „Endstadium von mehreren Rückschlägen, die man in seinem Leben erfahren hat“, führte Haiplik aus. Dabei verleihe er den Obdachlosen in seinem Buch eine Stimme und gebe ihnen so ihre Würde zurück. Und: „Er zeichnet eindrucksvoll ein überzeugendes Gegenbild zur Münchener Schickeria.“
Markus Ostermair bedankte sich bei seiner Familie, den Freunden und der „wunderbaren Band“ sowie vor allem bei der Stadt Pfaffenhofen. Die Arbeit an seinem Roman dauere Jahre, erklärte er, da er nicht nur über eine Person schreibe, sondern „das ganze Panorama“ der Obdachlosen in München abbilden wolle. Jetzt sei er aber „auf der Zielgeraden“ angekommen, und „da kommt der Preis genau richtig“.