1. Sensen- und Dengelkurs im InterKulturGarten
23. April 2025

Pfaffenhofen. Der InterKulturGarten Pfaffenhofen an der Ilm ist ein seit 2020 zertifizierter Natur- und Schaugarten. Das Mitglied, das Aktionsbündnis „Pfaffenhofen summt! – Wir tun was für Bienen!“ führt seit 2015 auf dem Gelände Maßnahmen und Aktionen durch, die speziell die Situation von Bienen & Co verbessern. So besteht der ca. 10.000 qm große Garten größtenteils aus Streuobstwiesen und reinen – auch am Hang gelegenen - Wiesenflächen, deren Pflege jetzt naturnah und insektenfreundlich durch Mähen mit der Sense umgestellt und verbessert werden soll. Hierzu fand unter Kursleitung von Max Greißl der 1. LEADER-Bürgerengagement-Projekt geförderte Sensen- und Dengelkurs für naturnahes Mähen im InterKulturGarten für 10 Sensenfrauen und –männer statt. Der 2. Kurs folgt im Herbst. Dank der LEADER-Förderung konnten für die regelmäßig stattfindenden Kurse umfangreiches Sensen-, Dengel- und Rechenmaterial, das vom Sensenverein Österreich entwickelt wurde, angeschafft werden.
Im Kurs führte Max Greißl anschaulich und fundiert in verschiedene Sensentypen, die ergonomische Einstellung der Griffe und die Höhenstellung der Schneide ein. Auch der sicherheitsbewusste Transport mit der rechten Hand, bei der das Sensenblatt sichtbar, bei nach unten zeigender Spitze, seitlich vor dem Körper getragen wird, wurde demonstriert und gleich von allen TeilnehmerInnen nachgeahmt. Den größten Zeitanteil nahm das praktische Sensen im Gelände ein. Hier wurde auch gleich das Wetzen des Sensenblattes mit dem vorher gewässerten Natursandstein und die entsprechenden Haltetechniken angewandt. Zum Abschluss des Kurses stand ausführlich das Dengeln, das spezielle Schärfverfahren für Sensen, auf dem Programm. Das Dengeln ist mit dem Schmieden verwandt und bedient sich auch der Werkzeuge Hammer und Amboss. Die Qualität des gedengelten Blattes ist für den Kraftaufwand und die Leistung beim Mähen entscheidend, denn erst beim Dengeln wird die Schneide durch Hämmern verdichtet und zu einer dünnen, scharfen Schneide ausgetrieben. Der Kurs fand unter den TeilnehmerInnen großen Zuspruch. Nach ein paar Tagen, die zur Trocknung des Mahdgutes dienen, wird es mit den neuen Holzrechen zusammengetragen, von der Wiese genommen und letztendlich zum Mulchen von Gemüsebeeten verwendet. Die neu erworbenen Fertigkeiten sollen ab jetzt regelmäßig im InterKulturGarten zur Anwendung kommen.
Das Mähen mit der Sense ist die schonendste Art, eine Wiese zu pflegen. Im Gegensatz zu motorisierten Geräten werden Insekten und Kleintiere von einer Sense nicht verletzt oder getötet. Dadurch hat und verbleibt auf der Wiese mehr Vielfalt und mehr Leben. Das wertvolle Ökosystem wird bewahrt. Durch Mähen mit der Sense wird der Lebensraum Wiese schonend gepflegt und somit der Grad der Biodiversität im Laufe der Zeit erhöht und aufgewertet. Dabei stehen geübte Sensenmäherinnen und -mäher einem Motormäher in punkto Geschwindigkeit in nichts nach. Sie sind oft sogar schneller. Nebst der Natur profitieren auch die Mäherinnen und Mäher von der schönen und ruhigen körperlichen und händischen Arbeit. Altes Handwerk und Naturerlebnis kombiniert sich so in schönster Form! Die Sense hat gegenüber den motorisierten Geräten weitere Vorteile: Sie kostet viel weniger als ein Benzin- oder Elektromäher, bläst keine Abgase in die Luft, das Mähen am Hang geht mit der Sense einfacher und der Umgang mit der Sense ist aufgrund des geringeren Gewichts wesentlich leichter.
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