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Abwechslungsreiche Bücher & spannende Autoren

Die diesjährige Lutz-Stipendiatin Christina Piljavec las aus ihren aktuellen Projekten vor. © © Verena Bierl

Am vergangenen Samstag ging die zehnte Lesebühne im Rathausfestsaal erfolgreich, aber früher als geplant zu Ende – die für Sonntag geplante Lesung mit Christine Westermann musste krankheitsbedingt abgesagt werden. Sobald ein Nachholtermin feststeht, wird er bekanntgegeben. Alle Karten behalten ihre Gültigkeit.

So waren es neun statt zehn Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die die Pfaffenhofener Literaturfreunde mit ihren Werken und Vorträgen daraus begeisterten. Bei einer bunten Mischung aus Zeitreisen, bewegenden Schicksalen und packenden Erzählungen wurde sowohl herzlich gelacht als auch zum Nachdenken angeregt.

Den Start der Lesebühne 2023 machte am 26. Oktober Steffen Kopetzky mit seinem neuen Roman „Damenopfer“, der vom Leben der deutsch-russischen Revolutionärin Larissa Reissner erzählt und das Publikum in die turbulenten und hochpolitischen 20er-Jahre entführte und manche Bezüge zur Gegenwart aufzeigte.

Ebenfalls vom Leben einer starken Frau handelt der erfolgreiche Debütroman

„22 Bahnen“ von Caroline Wahl, aus dem die Autorin am 27. Oktober vorlas. Als Inspiration für ihre Hauptprotagonistin Tilda, die einen Alltag zwischen der Alkoholsucht ihrer Mutter und der fürsorglichen Beziehung zu ihrer kleinen Schwester Ida gefangen ist, dienten der Autorin starke Mädchenfiguren in der Literatur.

Ein weiteres Debüt mit starker weiblicher Hauptrolle stellte Cécil Joyce Röski am selben Abend mit dem Werk „Poussi“ vor. Mit der Protagonistin „Ibli“ gibt Röski Einblicke in das Thema Sexarbeit. Für diesen Roman hatte die ehemalige Lutz-Stipendiatin über lange Zeit im Rotlichtmilieu – unter anderem auch vor Ort – recherchiert.

Weiter ging es am 28. Oktober mit Tobias Schlegl und seinem Roman „Strom“, in dem der Pfleger Frank zum Täter wird und über Leben und Tod seiner Patienten entscheidet. Dieser spannenden Erzählung fügte der Autor Erfahrungsberichte seiner eigenen Arbeit auf der Demenzstation hinzu. Interaktiv wurde die Lesung, als Schlegl spontan einen Gast auf die Bühne holte und ihm die Rolle des Moderators zuwies.

Den Abschluss des ersten Wochenendes der Lesebühne machte der Münchner Schriftsteller und Drehbuchautor Daniel Speck mit seinem abenteuerlichen Familienroman „Yoga Town“. Die Lesung nahm das Publikum mit auf eine spannende Reise in die Vergangenheit einer Familie, die in ein indisches Ashram des Jahres 1968 führt. Die Romanfiguren treffen dort auf die Beatles, die zum selben Zeitpunkt die transzendentale Meditation lernen wollen und in acht Wochen 64 Songs komponieren. Illustriert wurde die Lesung von Fotografien der Indien-Reise des Autors.

Ebenfalls spannend und etwas nachdenklicher wurde es am zweiten Wochenende der Lesebühne mit Alena Schröder und ihrem Spiegel-Bestseller „Bei euch ist es immer so unheimlich still“. In diesem unterhaltsamen wie bewegenden Frauen-Roman veröffentlicht sie nun die Vorgeschichte zu ihrem vor zwei Jahren erschienen erfolgreichen Erstling. Wie der erste Band spielt auch dieser auf zwei Zeitebenen. Zum einen im Jahr 1989, als die junge Silvia aus West-Berlin zurück in ihr schwäbisches Heimatdorf kommt. Außerdem in den 1950er-Jahren, als ihre Mutter Evelyn sich den Gegebenheiten der Zeit unterwerfen muss. Alena Schröder verriet in der anschließenden Signierstunde, dass sie noch einen dritten Roman zu dieser Reihe schreiben wird.

Am 3. November gestaltete die diesjährige Lutz-Stipendiatin Christina Piljavec den Abend und las aus ihren aktuellen Projekten vor. Neben außergewöhnlichen Sprechübungen mit dem Publikum verriet die Autorin spannende Details über den Entstehungsprozess ihres Buches „MATKA“, mit dem sie sich für das Joseph-Maria-Lutz-Stipendium beworben hatte.

Die Hamburger Kester Schlenz und Jan Jepsen lasen am 4. November aus ihren gemeinsam verfassten Krimis „Der Bojenmann“ und „Der Schattenmann“ und verbanden dabei Spannung mit Witz und einer ordentlichen Portion Lokalkolorit. Die beiden hatten sich in Norwegen bei einer Reise kennengelernt und bald entschieden gemeinsam einen Krimi zu schreiben. Sie gaben nicht nur interessante Einblicke darüber, wie die Manuskript-Arbeit zu zweit funktioniert, erzählten von ihrer Recherche im Seemanns-Milieu in der Hansestadt, sondern überzeugten auch durch den trockenen Humor ihrer Figuren Thies Knudsen, Oke Andersen und Dörte Eichhorn alias „Dörte Harry“.

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