Mit Video: Bariton Daniel Sauer mit dem Kulturförderpreis ausgezeichnet

Der Kulturförderpreis der Stadt Pfaffenhofen 2021 wurde gestern an den jungen Bariton Daniel Sauer verliehen. Der Preisträger betrat den Saal mit der Auftrittsarie des Papageno aus der „Zauberflöte“ von Mozart, bevor zweiter Bürgermeister Roland Dörfler die Gäste im wohltemperierten Festsaal des Rathauses willkommen hieß. Bürgermeister Dörfler überbrachte Grüße von Thomas Herker und Musikreferent Max Penger und freute sich namens der Stadt, wenn auch coronabedingt verzögert, mit dem Sänger aus dem Ortsteil Tegernbach ein großes musikalisches Talent als 26. Förderpreisträger auszeichnen zu können.

Kulturreferent Haiplik würdigte Daniel Sauer und dessen bisherigen Werdegang ausführlich in seiner persönlich geprägten Laudatio: „In vier Wochen wird er erst 23 Jahre alt, und hat doch schon eine musikalische Karriere hinter sich, die uns in Staunen versetzt. Sagte er bereits in frühen Kindertagen: ‚Ich mach’ Bühne‘, so singt er heute als Bariton in renommierten Chören und auf großen Bühnen. Nicht nur Fleiß, Disziplin und Arbeitseifer zeichnen Daniel Sauer aus, sondern auch außerordentliche Begabung, überragendes Talent und eine Sensibilität, ohne die wahres Künstlertum nicht auskommt.“

Nach der Rede des Kulturreferenten verlieh zweiter Bürgermeister Roland Dörfler den mit 1.500 Euro dotierten Preis. Anschließend trug sich Daniel Sauer in das Goldene Buch der Stadt Pfaffenhofen ein.

Der junge Sänger bedankte sich bei den zahlreich erschienenen Gästen mit einer kurzen Ansprache, vor allem aber mit einem kleinen Konzert. Einfühlsam und gleichzeitig stimmkräftig interpretierte Daniel Sauer Kunstlieder von Franz Schubert, Henri Duparc, Hugo Wolf, Igor Strawinsky und Ralph Vaughan Williams. Feinfühlig begleitet wurde er von Steve Roy und Christiane Sauer am Klavier.

Bereits im Herbst 2021 hatte der Stadtrat auf Empfehlung von Musikreferent Maximilian Penger und Kulturreferent Reinhard Haiplik einstimmig beschlossen, dass Daniel Sauer den Preis erhalten sollte. Coronabedingt wurde die Verleihung dann aber in diesen Sommer gelegt.

Der junge Sänger erhält den Preis für seinen bisherigen musikalischen Weg und zur Förderung seiner noch zu erwartenden Karriere. So bezeichneten die Kulturstadträte in ihrem Vorschlag den Kulturförderpreis für Sauer, der schon in jungen Jahren viele Menschen mit seiner Kunst überzeugen konnte und eine erstaunliche Karriere hinter sich habe, als praktisch „überfällig“.

Daniel Sauer, der aktuell Gesang am Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg studiert, ist 1999 in Pfaffenhofen geboren und besuchte hier das Schyren-Gymnasium. Er wurde 2007 Mitglied des Tölzer Knabenchors, mit dem er als Zehnjähriger auf Europa-Tournee ging. Es gab eine Audienz beim Papst und eine Konzertreise nach Israel. Nach dem Stimmbruch sang er im Männerchor der „Tölzer“ auf Konzerten und Tourneen durch Europa und China. Dabei trat er immer wieder als Solist auf. Er nahm an vielen CD-Aufnahmen teil und hatte zahlreiche Fernsehauftritte.

Daneben nahm Sauer Schlagzeug- und Trompetenunterricht und wirkte als Instrumentalist in Big Band und Schul-Orchester des Schyren-Gymnasiums mit. Bei zwei viel umjubelten Musiktheaterproduktionen des Schyren-Gymnasiums, dem Musical „Gisela und Stephan“ sowie der Purcell-Oper „Dido und Aeneas“ übernahm er Solopartien. Im Jahr 2019 wurde er im internationalen Jugendtheaterwettbewerb in Wels (Österreich) als bester Hauptdarsteller beim „Papageno Award“ mit dem „Goldenen Vogel“ ausgezeichnet. Daraufhin wurde er eingeladen, beim Sommerfestival 2019 in Arosa erneut die Rolle des Aeneas zu singen. Er begeisterte das Publikum und die Kritiker so sehr, dass er ein Stipendium für einen Meisterkurs in Arosa erhielt. In Pfaffenhofen war sein lyrischer Bariton in jüngster Zeit mit der Gruppe „Phoenix“ zu hören, einer Formation, bei der er u. a. zusammen mit seinen Eltern Dieter und Christiane Sauer auftritt, zuletzt zur Eröffnung des Kultursommers 2021.

Seit 1993 vergibt die Stadt Pfaffenhofen a. d. Ilm den Kulturförderpreis. Damit sollen insbesondere junge Talente gefördert, aber auch bewährtes kulturelles Engagement gewürdigt werden.