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„Bitte Wenden!“ geht in die nächste Runde

„Bitte wenden!“ – Mobilitätsaktion der Stadtwerke geht im Ecoquartier zu Ende

Ein wichtiger Baustein zur Erreichung der aktuell geltenden Klimaschutzziele ist die Mobilitätswende. Wie die Mobilität der Zukunft aussehen kann, erproben derzeit die Stadtwerke Pfaffenhofen mit ihrem Projekt „Bitte Wenden!“. Gestartet im Ecoquartier, wird im Mai 2024 ein neues Viertel mit umweltfreundlichen Mobilitätskonzepten erschlossen.

Als Umsetzung der Maßnahme 35 des integrierten Klimaschutzkonzepts 2.0 der Stadt Pfaffenhofen soll „Bitte Wenden!“ Mobilität und Erreichbarkeit sowie Effizienz und Klimaschutz vereinen. Hierzu wurde bereits im Juni 2023 ein Pilotprojekt im Ecoquartier durchgeführt. Bewohnerinnen und Bewohner des Viertels konnten in einem viermonatigen Testzeitraum eine eigens installierte mobile Station für Sharing-Fahrzeuge inklusive einer integrierten Expressbushaltestelle und Wallbox erproben. Zudem sollte die Aktion „Auto abgeben“ testen, ob der Alltag im ländlichen Raum auch ohne ein eigenes Auto und nur mithilfe von alternativen Mobilitätsangeboten und Verkehrsmitteln des Umweltverbundes bestreitet werden kann. Insgesamt sechs Haushalte haben in unterschiedlichen Zeiträumen zwischen zwei und acht Wochen ihr Auto abgegeben. Alle Mobilitätskosten wurden während des Tests von den Stadtwerken Pfaffenhofen übernommen.

Für Jennifer Pflügler, eine der beiden Projektleiterinnen, ist „Bitte Wenden!“ ein Schritt in die richtige Richtung: „Mobilitätswende von heute auf morgen ist nicht möglich. Das klingt drastisch, aber realistisch. Aber de facto ist es noch ein weiter und steiniger Weg bis zur Mobilitätswende – schließlich ist der Mensch ein Gewohnheitstier und zu seinen Routinen gehört nun mal das Auto. Das persönliche Mobilitätsverhalten drastisch zu ändern, um zur Erreichung internationaler, nationaler und städtischer Klimaschutzziele beizutragen, erfordert viel Kraft und Zeit. Gleichzeitig spüren wir die Folgen des Klimawandels immer stärker. Lösen werden wir dieses Problem nicht durch ‚Bitte Wenden!' – aber wir setzen uns aktiv ein, ein funktionierendes Zahnrad im Getriebe der nachhaltigen Mobilität zu finden. Was sind also effiziente und kostengünstige Mobilitätsangebote? Und was treibt Menschen in Pfaffenhofen an, ihr Verhalten zu ändern? Das möchten wir herausfinden und unsere Erkenntnisse mit anderen Städten teilen“.

„Bitte Wenden!“ kommt ins Ostviertel

Bereits gewonnene Erkenntnisse werden jetzt in einem nächsten Viertel umgesetzt. Am 11. Mai startet das Mobilitätsprojekt im Ostviertel mit einer Auftaktveranstaltung auf Höhe Nikolaistraße 8 bis 12. Von 13 bis 17 Uhr stellt das Team der Stadtwerke das Mobilitätsangebot vor und steht für Fragen rund um nachhaltige Mobilitätswege zur Verfügung. Wer vorbeikommt, kann sich kostenlos zum Sharing-Angebot der Stadtwerke registrieren, die Anmeldegebühr in Höhe von 10 Euro entfällt an diesem Tag. Ein Foodtruck bietet süße Waffeln an. Auch gibt es ein Gewinnspiel mit Chance auf tolle Preise.

Bis 26. Juli 2024 soll „Bitte Wenden!“ im Ostviertel laufen. Neu ist dabei die regelmäßige Vor-Ort-Sprechstunde im sogenannten FragenWagen der Stadtwerke. Jeden Montag von 9 bis 12 Uhr sowie jeden Donnerstag von 14 bis 17 Uhr sind die Mitarbeitenden des Kommunalunternehmens vor Ort und beraten zu Sharing, Stadtbus und Expressbus sowie zu allerlei Mobilitätsthemen. Auch die Aktion „Auto abgeben“ ist für einen nun festen Testzeitraum von 10. Juni bis 7. Juli 2024 geplant, eine Verkürzung auf Wunsch der Teilnehmenden ist möglich. Teilnehmende erhalten ein Budget in Höhe von 250 Euro für vier Wochen. Bei anteiliger Teilnahme erfolgt eine entsprechende Kürzung. Genauere Informationen hierzu sind unter folgendem Link erhältlich: stadtwerke-pfaffenhofen.de/mobilitaet/bitte-wenden

Mobilitätsstation im Ostviertel abhängig von Nutzerzahlen

Die Mobilitätsstation im Ostviertel ist vorerst mobil und wurde nur für wenige Monate errichtet. Für eine dauerhafte Installation sind die Nutzerzahlen ausschlaggebend. Wird die Station nur geringfügig genutzt, wird die Station abgebaut, in einem anderen Stadtteil wieder aufgebaut und dort entsprechend erprobt. Die Stadtwerke möchten so vermeiden, dass unnötig hohe Kosten entstehen und bedarfsgerechte Lösungen in die Tat umgesetzt werden.

„Eine Mobilitätslösung für alle und alles – getreu dem ‚Gießkannenprinzip‘ – kann und wird es so schnell nicht geben“, erklärt Sabrina Möbius, die zusammen mit Jennifer Pflügler das Projekt leitet. „Mit diesem Bewusstsein schaffen wir mit ‚Bitte Wenden!‘ individuelle Quartierslösungen und passen die Mobilitätsstationen den Wünschen und Bedürfnissen der jeweiligen Anwohnenden an. Wir haben erkannt, dass standardisierte Lösungen weder ökologisch noch ökonomisch im Kontext der nachhaltigen Mobilität sind. Um die Mobilitätswende zu schaffen, müssen wir Synergien zwischen Mobilitätsanbietern und -produkten schaffen. So können wir sämtliche Nutzungsgruppen erreichen und die Menschen klimafreundlich, kostengünstig und unkompliziert von A nach B bringen“. Wichtig sei, dass Anwohnende aktiv ihre Anregungen mitteilen und Stationen, wie sie nun im Ostviertel aufgebaut ist, testen.

Stationen in weiteren Vierteln geplant

Schon jetzt steht fest: Nach dem Ostviertel werden mindestens zwei weitere Viertel oder Stadtteile mit Mobilitätsstationen und damit mit der Möglichkeit zur Teilnahme an der Aktion "Auto abgeben" ausgestattet. Wer Interesse an „Bitte Wenden!“ vor der eigenen Haustüre hat, kann den Bürgermelder der Stadt Pfaffenhofen nutzen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können über den Bürgermelder unter „Ideen für die Mobilität“ Vorschläge für neue Standorte einreichen, die dann in die Entscheidungsgrundlage für zukünftige Projekte einfließen werden. Die Stadtwerke Pfaffenhofen setzen somit konsequent auf eine nachhaltige Mobilität und ermutigen, aktiv am Wandel hin zu einer umweltfreundlichen Zukunft teilzuhaben.

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