Bauern schließen Bodenkurs ab
01. März 2024
Mehr als 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer trafen sich letzte Woche zum Abschluss des Bodenkurses der Bodenallianz im Festsaal des Rathauses. Bei einem Rückblick mit Bildern und Inhalten aus den vergangenen Veranstaltungen zogen Biolandberaterin Michaela Braun und Projektleiter Joseph Amberger ein positives Resümee: man habe mehr erreicht als zu Beginn erhofft, und gleichzeitig habe die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema gezeigt, wie viele Möglichkeiten es noch gibt, um die lokalen Betriebe zukunftsfähig zu machen. Es wurden gemeinsam neue Schwerpunkte definiert und Themen, Methoden und Termine erarbeitet.
In dieser erwartungsfrohen Aufbruchstimmung übergab Bürgermeister Thomas Herker den Bodenallianz-Spaten an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Der Spaten sei als wichtigstes Werkzeug zur Bodenansprache das Symbol für einen neuen, wertschätzenden Umgang mit unserer Lebensgrundlage.
Unter Leitung von Joseph Amberger, den die Stadt mit der Projektentwicklung beauftragte, und von Dr. Peter Stapel, dem Leiter des Sachgebiets Klimaschutz und Nachhaltigkeit in der Stadtverwaltung, wurden in den letzten fünf Jahre gemeinsam mit den Bodenallianz-Landwirten Projekte und Maßnahmen entwickelt und durchgeführt, die sich nachhaltig positiv auf Klima-, Arten- und Wasserschutz auswirken. Davon profitieren die Bürger und die Entwicklung der Betriebe in gleichem Maß.
Als eine entscheidende Maßnahme erwies sich dabei der Bodenkurs, der in Zusammenarbeit mit der Bioland-Stiftung und unterstützt von führenden Wissenschaftlern und Beratern aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz seit fast fünf Jahren angeboten wurde. In Seminaren, die die theoretischen Hintergründe darlegten, in Workshops, bei denen die praktische Umsetzung geübt wurde, und bei vielen Treffen und Exkursionen auf verschiedenen Bauernhöfen, die dem Erfahrungsaustausch und dem besseren Kennenlernen dienten, befassten sich die Teilnehmenden mit dem Boden. Boden ist nicht nur Pflanzenstandort, sondern die Grundlage allen Lebens, ein lebendiges Wesen und ein hochkomplexes organisches System.
Wie beeinflussen sich Bodenphysik, -chemie, und -biologie gegenseitig? Was sind die Ursachen von Strukturschäden, Verdichtungen, Erosionen, Pflanzenschäden? Wie wirken sich Maßnahmen der Bewirtschaftungsform, der Düngung, des Pestizideinsatzes und der Bodenbearbeitung auf das System aus? All dies zu verstehen und Erlerntes in die Tat umzusetzen, ist eine große Herausforderung für alle Beteiligten. Sich durch Rückschläge nicht entmutigen zu lassen, die bei Einzelmaßnahmen in einem so hochkomplexen System immer wieder vorkommen können, erfordert viel Kraft und Durchhaltevermögen. Dabei hilft die Gemeinschaft von Gleichgesinnten. Landwirte sind heute vielfach Einzelkämpfer auf ihren Höfen. Der Bodenkurs bietet neben der fachlichen Information insbesondere die Möglichkeit zum Austausch und ein Forum der Solidarität und Wertschätzung.
Am Ende der Veranstaltung blickte Bürgermeister Herker zurück: „Anfangs, 2019, war es für viele Landwirtsfamilien im Stadtgebiet von Pfaffenhofen überraschend, dass sich die Stadt mit diesem Angebot an sie wandte. Nach einem einstimmigen Stadtratsbeschluss stellt die Stadt seitdem Mittel bereit, um die Familien dabei zu unterstützen, aktuelle und zukünftige Herausforderungen besser zu bewältigen.“
Der Bodenkurs wird im März in einem angepassten Format fortgeführt. Alle bisher beteiligten Bodenallianz-Landwirte sind weiterhin dabei.
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