Bild von Hopenfeld Pfaffenhofen

Buchtipps

Buchtipps

Der Dezember wird uns voraussichtlich so einige graue und trübe Tage bescheren. Das Gute daran: Man kann es sich dann „dahoam“ ohne schlechtes Gewissen so richtig gemütlich machen und bei einem guten Buch die Welt um sich herum vergessen. Die Pfaffenhofener Literaturexpertin Dorle Kopetzky weiß, mit welchen Büchern das am besten gelingt.

Jan Weiler – Die Ältern

Unsere Pubertiere wohnen noch unter unserem Dach, sind aber teilweise auch schon selbstständig, oder wie Jan Weiler es ausdrückt, „sie machen manchmal auch nützliche Dinge, ohne dass man es ihnen sagt, sie können Schnürsenkel binden und allein nach Berlin fahren“ (in unserem Fall Prag, natürlich nicht heuer). Der Erziehungsauftrag ist nach wie vor da, verändert sich aber stark und auch die Erziehungsbeauftragten, die Eltern, verwandeln sich, eben noch Gegner oder mindestens peinliche Erwachsene, mutieren sie nun zu den milde belächelten, ahnungslosen: Ältern. Jan Weiler erzählt im neuen Band der erfolgreichen Pubertier-Reihe von dieser Veränderung, wie immer irre komisch (Augenrollen meiner Kinder bei meinem Versuch, die Lachtränen bei der Lektüre zurückzuhalten) und sehr gut beobachtet und damit auch für Eltern, die sich noch im Zwischenstadium befinden, ungeheuer tröstlich und für Ältern sowieso. Ein Buch, das man ruhig öfter zur Hand nehmen sollte, oder immer dann, wenn der Nachwuchs einen wieder zum Wahnsinn treibt. Gerade jetzt, in dieser Corona-Stubenhocker-Zeit.

Jana Revedin – Margherita

Kristallklares Lagunenwasser, der Markusplatz ohne Touristen, keine turmhohen Kreuzfahrtschiffe, die den Lido passieren – so präsentiert sich Venedig in der Pandemie-Zeit. Welche Anstrengungen man unternahm, um die Lagunenstadt für Gäste aus aller Welt interessant zu machen, davon erzählt Jana Revedins biografischer Roman „Margherita“. In arme Verhältnisse im Städtchen Treviso geboren, wird die 25-Jährige Zeitungsausträgerin 1920 die Ehefrau des venezianischen Adeligen Antonio Revedin und durch ihre Tatkraft und ihren Esprit binnen kurzer Zeit zu Venedigs First Lady – und zur Erfinderin des exklusiven Kur-, Kultur- und Naturtourismus. Berühmtheiten dieser Zeit bevölkern dieses elegant geschriebene Buch und Margheritas Leben: Couturier Jean Patou kreiert für sie sein Parfüm „Joy“, Kunstmäzenin Peggy Guggenheim und Bildhauer Alberto Giacometti gehören zu ihren engsten Freunden, Coco Chanel kleidet sie ein, ihre Künstlerfeste mit Gästen wie Greta Garbo, Cole Porter und Clark Gable werden legendär. Der italienische Faschismus und ein persönlicher Schicksalsschlag beenden diese goldene Ära. Die Erzählung über diese ungewöhnliche Frau und das Werden Venedigs verwebt die Autorin mit ihrer eigenen Geschichte, als ein junger Venezianer ihr von seiner Großmutter erzählt: Antonio Revedin, Jana Revedins Ehemann. Ein bezauberndes Buch für eine Kopf-Reise nach Venedig und ein ideales Weihnachtsgeschenk für Italien- und Canale-Grande-Liebhaber.

Bitte klicken Sie hier, um den vollständigen Beitrag bei PAFundDU zu öffnen.