Das Talent des Genesis Potini

Dienstag, den 5.7.2016 um 20.00 Uhr
Genre: Drama
Herkunftsland/Jahr: Neuseeland 2014
Regisseur: James Napir Robertson
Darsteller: Cliff Curtis, Wayne Hapi
Länge: 124 Min

Abgesehen von den Kinoadaptionen der Herr-der-Ringe-Trilogie haben es Filme aus dem 5. Kontinent manchmal recht schwer, in die deutschen Kinos zu kommen. So ist das nach wahren Geschehnissen entstandene Drama Das Talent des Genesis Potini bereits 2014 entstanden.
Die Bezeichnung „Drama“ ist dabei recht oberflächlich, lässt sich der Film doch etlichen Genres zuordnen: Biopic, Schulfilm, klassischer Sportfilm, Coming-of-Age-Geschichte, Familien- und Sozialdrama, auf alle Fälle zeigt er ein Geschehen voll überraschender Wendungen, das packt und nachhaltig unter die Haut geht.
Auf dem ersten Blick ist Genesis Potini kein Mann, mit dem man unbedingt Bekanntschaft machen möchte. Im Gegenteil: Eine bedrohliche Aura umgibt diesen in die Jahre gekommenen, bulligen Typen mit dem kahl geschorenen Kopf, wenn er nachts unverständliches Zeug vor sich hin brummen und in eine riesige bunte Flickendecke gehüllt durch die dunklen Straßen geht.
Genesis ist Maori, zählt also zur unteren Gesellschaftsschicht Neuseelands und ist zudem krank. Manisch-depressiv, so das Urteil der Ärzte, die ihn schon seit etlichen Jahren behandelten und nun nichts mehr für ihn tun können, als ihm Tabletten zu verschreiben und ihn schließlich aus der Psychiatrie zu entlassen. Dabei sind sie überzeugt, dass er kaum in der Lage ist, ausreichend für sich selber zu sorgen und finden es deshalb sehr gut, dass er Unterschlupf bei seinem älteren Bruder Ariki sucht. Dieser nimmt ihn – eher widerwillig – auf. Kann Potini nun Stabilität gewinnen und seinem Leben feste Strukturen verleihen?
Wohl kaum, denn Ariki ist Mitglied einer aggressiven, kriminellen Biker-Gang, was im Zusammenhang mit Potinis extremen Stimmungsschwankungen bald genügend Zündstoff birgt, um die ohnehin recht brüchige familiäre Harmonie weiter zu belasten. Hinzu...