Fortführung im Stadtrat beschlossen
14. November 2025
© Florian Schaipp
Bodenallianz wird fortgeführt: Pfaffenhofen setzt auf gesunde Böden und nachhaltige Landwirtschaft
Gute Böden sind die Grundlage für gesunde Lebensmittel, sauberes Trinkwasser, Artenvielfalt und wirksamen Klimaschutz. Damit Pfaffenhofen a. d. Ilm auch künftig davon profitiert, hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig entschieden: Die Bodenallianz geht für drei Jahre weiter.
Bürgermeister Thomas Herker bedankte sich in diesem Zusammenhang ausdrücklich für das langjährige Engagement bei den Projektleitenden. Er betonte, wie wichtig die Fortführung der Bodenallianz sei: „Wenn dadurch die Artenvielfalt gefördert wird, wenn dadurch die Wasserrückhaltung gestärkt wird, wenn dadurch die Bodenerosion verhindert wird, dann haben wir eine deutliche Wertschöpfung – eine Leistung direkt vor der Haustür. Die Landwirte sind die größten Kümmerer der Flora.“ Das geplante Programm bietet unmittelbar konkrete Vorteile für die Landwirte.
180 Betriebe engagieren sich für Bodenschutz
Das 2018 gestartete Projekt ist deutschlandweit einzigartig: Es schlägt die Brücke zwischen Landwirtschaft, Stadtgesellschaft und Klimaschutz. Heute beteiligen sich rund 180 landwirtschaftliche Betriebe an der Bodenallianz.
Seit Start des Projekts sind über 1.000 Hektar zusätzliche Bio-Acker- und Weideflächen hinzugekommen. Die Bauern bewirtschaften damit ein Fünftel der landwirtschaftlichen Flächen im Stadtgebiet ökologisch und naturnah. Auch konventionelle Höfe gehen dank des Projekts sorgsamer mit Böden um. Außerdem hat die Bodenallianz den Austausch zwischen Landwirten und Stadtbevölkerung gestärkt.
Kurse, Vernetzung und Vermarktung
Die Bodenallianz unterstützt die Landwirte mit praxisnahen Angeboten, Kursen wie dem etablierten „Bodenpraktiker“-Programm sowie Austausch mit erfahrenen Praktikern und international anerkannten Experten. Für die Bäuerinnen und Bauern ist auch die Vernetzung untereinander wichtig.
Die Bodenallianz hilft den Landwirten auch dabei, neue Vermarktungswege zu finden, damit sie ihre Erzeugnisse zu fairen Preisen verkaufen können. Davon profitieren auch die Verbraucherinnen und Verbraucher.
Neue Projekte zu Gemeinwohl und Tierwohl
In der neuen Programmrunde setzt die Stadt die Schwerpunkte Weiterbildung und Vernetzung fort und ergänzt sie um neue Themen:
- Die Regionalwert-Leistungsrechnung macht die Leistungen der Landwirte für Umwelt und Gemeinwohl sichtbar. Als Anerkennung erhalten sie dafür Zahlungen aus dem Fonds, mit dem die Stadtverwaltung ihre CO₂-Emissionen ausgleicht.
- Ein Pilotprojekt zum nachhaltigen Weidemanagement soll zeigen, wie Böden, Wasserhaushalt, Biodiversität und Tierwohl gemeinsam profitieren können.
- Zudem wird ein kleiner Innovationsfonds „BODEN.BILDUNG“ eingerichtet. Er fördern besonders bodenschonende und kreative Ideen aus den Betrieben.
Humusreiche Böden für Hochwasserschutz und Klimaschutz
Mehr als die Hälfte der Fläche im Pfaffenhofener Stadtgebiet (54 %) wird landwirtschaftlich genutzt. Je mehr davon nachhaltig bewirtschaftet wird, desto größer ist der Nutzen für alle: Humusreiche Böden speichern mehr Wasser bei Starkregen und schützen so vor Hochwasser. Gleichzeitig binden sie deutlich mehr CO₂ als konventionelle Flächen. Nicht zuletzt entstehen Lebensräume für Tiere und Pflanzen – und somit eine schöne Landschaft.
Für die Bodenallianz werden von 2026 bis 2028 rund 100.000 Euro pro Jahr aus dem städtischen Haushalt bereitgestellt.
Weitere Infos und den Kontakt zur Bodenallianz gibt es unter pfaffenhofen.de/bodenallianz.
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