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Gelungener Valentin-Abend in der Kulturaula

Lerchenberg mit seinen Partnern Katzmair und Burgmayr beim Valentinabend in der Kulturaula

Mit den „Sturzflügen im Zuschauerraum“ brachten Michael Lerchenberg und seine Partner Moritz Katzmair und Florian Burgmayr am vergangenen Wochenende im Rahmen der Paradiesspiele einen ganzen Valentin-Abend auf die Bühne der Kulturaula.

An die lockere Szenenfolge „Theater in der Vorstadt“ (Valentins wohl meistaufgeführtes „Stück“) angelehnt, erlebten knapp 200 Besucher, wie die Schwierigkeiten für das Darsteller-Trio auf der Bühne kein Ende nehmen wollten, von der Suche nach dem Namen des Notenwarts über die richtige Grammatik der Semmelknödel bis zur Problematik, wie man auch ohne den fehlenden vierten Mann ein Bläserquartett spielen kann. In den von Florian Burgmayr verantworteten musikalischen Teilen des Programms schlägt sich Regisseur Michael Lerchenberg übrigens auch sehr achtbar an der Tuba, wenn er nicht gerade im von den Bühnenpartnern mit Zwangsbeifall heftig beklatschten Monolog die Füllung der Theater durch „Zwangsvorstellungen“ sichern will oder von seltsamen Abenteuern im Gärtnertheater berichtet.

Erwartbar als Höhepunkte des hoch vergnüglichen Abends erwiesen sich in ihrer gelungener Mischung aus Wortwitz und Situationskomik die beiden Szenen vom „Theaterbesuch“ und vom „reparierten Scheinwerfer“. Den bislang ungetrübten Frohsinn bricht Lerchenberg zum Schluss hin bewusst auf, wenn er, jetzt ganz sachlich, über die Hungerjahre Valentins vor und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges berichtet. Vom Misserfolg des Radio-Comebacks „Es dreht sich um Karl Valentin“ und der tödlichen Lungenentzündung, die sich Valentin Anfang 1948, nach siebenjähriger Bühnenpause, bei letzten Auftritten im Haidhausener „Bunten Würfel“ zugezogen hat: die ganz leise vorgetragenen Schluss-Strophen der wegen ihres zugigen Rheinfelsen erkälteten Valentin-Loreley sind auf einmal nicht mehr Volkslied-Parodie, sondern stehen für das bedrückende Ende eines Komikers – Katzmair und Burgmayr liefern als Hintergrundgeräusch Eiswind und aussetzenden Pulsschlag.

Als Zugabe dann die titelgebenden „Sturzflüge im Zuschauerraum“, deren Ausführung mit Rücksicht auf die Unversehrtheit der Pfaffenhofener Zuschauer natürlich scheitert, woraufhin die Künstler samt Flugapparat die Bühne endgültig verlassen, und zwar mit dem klassischen Ruf ins heftig applaudierende Publikum: „Sie sind auf uns nicht angewiesen, aber wir auf Sie!“

Die Paradiesspiele neigen sich dem Ende zu. Einige Veranstaltungen stehen aber noch bis 6. August auf dem Programm. Alle Informationen gibt es unter pfaffenhofen.de/paradiesspiele.

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