Gemeinsam für bunte Vielfalt mit Saatgutmischungen

Graue Straßen, steinige Gärten oder trostlose Firmengelände: In urbanen Gebieten wird die Natur immer stärker zurückgedrängt. Als grüne Stadt möchte Pfaffenhofen die bunte Vielfalt erhalten und dem Verlust der Biodiversität entgegenwirken. Eine Lösung dabei: Saatgutmischungen für Privatgärten.

Zu viel Arbeit, zu wenig Zeit – die Ausreden bei Gartenbesitzerinnen und -besitzer führen immer öfter zu Kiesgärten. Weder Tiere noch Pflanzen finden jedoch in den grauen Gärten Lebensraum. Damit aber Schmetterlinge, Wildbienen und Co. weiterhin genug Nahrung finden, hat die Stadt Pfaffenhofen das Projekt „Gemeinsam für bunte Vielfalt“ ins Leben gerufen. Mit Saatgutmischungen für einen Schmetterlings- und Wildbienensaum sollen die Pfaffenhofener ihr privates Umfeld in einen blühenden Lebensraum für Insekten verwandeln.

Ab sofort liegen die kostenlosen Saatguttüten am Empfang der Stadtverwaltung, im Bürgerbüro und im Kundencenter der Stadtwerke aus. Die Mischung enthält ein- und mehrjährige Wildblumenarten, die in Oberbayern standortheimisch sind. Ausgesät werden sollte das Saatgut ab März bis Mai oder auch August bis September in möglichst unkrautfreien und feinkrümeligen Saatbeeten. Für heimische Wildblumen sollte der Boden mager sein, das heißt nährstoffreiche Gartenerde muss mit mindestens der Hälfte Sand versetzt werden. Bei der Aussaat sollte darauf geachtet werden, dass die Samen gegebenenfalls mit Sand oder Sägemehl gemischt und sehr dünn auf gut geharkten Boden aufgebracht werden. In den ersten drei bis fünf Wochen bis zur Keimung sollte das Beet feucht gehalten werden. Als besonders pflegeleichte Saatgutmischung bedarf es keinerlei Düngung.

Mit dem Projekt erhoffen sich die Verantwortlichen mehr nachhaltige und insektenfreundliche Begrünung in der Stadt und wollen so einen Beitrag zum Nachhaltigkeitsziel 15 der Vereinten Nationen leisten. Denn wer statt kurzgemähten Rasen eine Bienenweide pflanzt, bietet Insekten von Frühjahr bis Herbst Unterschlupf und wertvolle Nahrungsquellen.