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Herzfaden: Roman der Augsburger Puppenkiste

Herzfaden: Roman der Augsburger Puppenkiste

Der Roman „Herzfaden“ von Thomas Hettche ist nicht nur für eingefleischte Fans der Augsburger Puppenkiste lesenswert. Zu Recht stand er 2020 auf der Shortlist zur Verleihung des Deutschen Buchpreises. In seinem Roman erzählt Hettche nicht nur die interessante Entstehungsgeschichte des bekannten Augsburger Marionettentheaters, sondern zeichnet auch ein sehr genaues Bild der Nachkriegsgeneration des letzten Jahrhunderts. Dieser Generation, die es geschafft hat, mit sehr wenigen Mitteln Großes zu schaffen und sozusagen aus Schutt und Asche wieder aufzustehen, setzt er mit seinem Roman ebenso ein Denkmal wie der Augsburger Puppenkiste. In zwei verschiedenen Erzählsträngen springt Thomas Hettche immer wieder von der Gegenwart in die Vergangenheit und symbolisiert dies mit zwei unterschiedlichen Textfarben. Damit erinnert er –vermutlich beabsichtigt- an „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende. Denn auch „Herzfaden“ beginnt wie „Die unendliche Geschichte“ mit einem Kind, in diesem Fall einem Mädchen, das sich auf einen Dachboden verirrt, nämlich den des Augsburger Puppentheaters, und dort in eine Parallelwelt gerät. Das Mädchen trifft auf Hatü (Hannelore Marschall-Oehmichen), die vor etwa 70 Jahren als Jugendliche zusammen mit ihrer Familie die Augsburger Puppenkiste gegründet hat. Nach und nach erzählt sie dem Mädchen von ihrem Leben im Künstlermilieu der Nachkriegszeit, von den Erfolgen und Rückschlägen in der Geschichte des Marionettentheaters und von ihrer besonderen Beziehung zu den Puppen, die in erster Linie von Hatü und ihrem Vater Walter Oehmichen geschnitzt wurden. Für die Liebhaber der Puppenkiste gibt es ein Wiedersehen mit vielen bekannten Figuren wie Jim Knopf, Urmel, Kalle Wirsch und vielen anderen. In jedem Fall aber erinnert der Roman eindringlich an die Bedeutung von Kunst und Theater für unsere Gesellschaft und macht geradezu Lust auf einen Besuch der Augsburger Puppenkiste, die man nach diesem Roman mit Sicherheit mit ganz anderen Augen sehen wird.

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