Juli-Buchtipp der Stadtbücherei
30. Juni 2023
Laura Coleman: Spaziergang mit Puma
Eine Freundschaft, die alles verändert
Als Laura (Autorin) auf der Suche nach dem Sinn ihres Lebens durch Bolivien trampt, entdeckt sie kurz vor ihrem Rückflug nach England eine Anzeige einer Tierauffangstation im Dschungel, für die Freiwillige gesucht werden. Neugierig geworden ändert sie kurz entschlossen ihren Plan und ist nach dem ersten Entsetzen über die herrschenden Bedingungen dennoch von der Idee gefangen, helfen zu müssen. Wildtiere, die als Babies von den Müttern getrennt und von Menschen unter schrecklichen Umständen domestiziert und verstört wurden, finden in der Auffangstation eine neue Heimat, nachdem sie von den „Besitzern“ nicht mehr gehalten werden konnten. Laura wird Weyra zugeteilt, ein Puma-Weibchen, das in ihrer Angst vor den Menschen unberechenbar geworden war. Deren Angst vor Laura deckt sich mit der ihrer neuen Betreuerin vor der Raubkatze. Und dennoch finden beide über eine sehr vorsichtige Annäherung zueinander, die sich auch bei Brandrodungen der Bauern, bei Spaziergängen durch den Dschungel und in vielen anderen Situationen bewährt.
Die allgemeinen Umstände, sich ständig ändernde oder fehlende Freiwillige, körperliche Herausforderungen, das Ende einer kurzen Liaison mit einem Kollegen, all das bringt Laura dennoch nach Monaten dazu, nach Hause zu reisen. Aber die stete Überlegung, wie es wohl Weyra und all den anderen Tieren gehen mag, bringt sie wieder zurück. Wie soll es bloß enden, wenn der Dschungel immer weiter gerodet wird? Die Tiere können nicht ausgewildert werden, sie würden nicht überleben. Und wie soll Laura ohne Weyra in ihrem „alten“ Leben Fuß fassen?
Ein Tatsachenbuch, das wie ein Roman fesselt und die Lebenswelt von Mensch und Natur in Frage stellt.
Christl Furtner (ehrenamtliche Rezensentin)
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