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Klimaschutz in der Bauleitplanung

Pfaffenhofen soll grüner werden

Wer schon einmal überlegt hat bauliche Maßnahmen vorzunehmen wird früher oder später mit Bebauungsplänen oder anderen städtischen Satzungen in Kontakt gekommen sein.

Bebauungspläne werden von der Stadt selbst aufgestellt. Was in Bebauungsplänen geregelt werden kann gibt wiederum das BauGB (Baugesetzbuch) vor. Gleich im § 1 BauGB, welcher die Aufgaben der Bauleitplanung definiert, wird vorgegeben, dass Bebauungspläne eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung vorgeben müssen und den Klimaschutz sowie die Klimaanpassung zu fördern ist. Auch übergeordnete Planungen wie der Regionalplan und das Landesentwicklungsprogramm geben dazu Vorgaben, die in der Bauleitplanung zu berücksichtigen sind.

Daher sind in Bebauungsplänen der Stadt Pfaffenhofen neben Regelungen zu möglichen Nutzungen von Grundstücken und Vorgaben zu baulichen Gestaltungen von Gebäuden, auch Festsetzungen zu finden, die dem Klimaschutz dienen. Darüber hinaus wird in der Begründung noch einmal explizit auf die Belange des Klimaschutzes und Maßnahmen durch den Bebauungsplan eingegangen.

Da Klimaschutz in viele Richtungen gehen kann gibt es auch in verschiedenen Bereichen Festsetzungen mit dem Ziel des Klimaschutzes. Dabei gibt es einmal übergeordnete Regelungen, wie das Freihalten von Parkflächen, Waldflächen, vorhalten von Flächen für den Regenrückhalt, das Nachverdichten in der Stadt um Versiegelung in der freien Fläche zu verhindern und auch Regelungen die die einzelnen Häuser selbst betreffen. Diese gehen zum Beispiel auf die Farbigkeit von Oberflächen, Nutzungen erneuerbarer Energien und Vorgaben zu Grünflächen ein. Einige dieser Themen sollen nachfolgend näher beleuchtet werden.

Bei der Planung von neuen Bauflächen wird zunehmend auch auf eine kompakte Bebauung geachtet. Dabei geht es neben den kompakten Gebäuden als solches, auch um die Größe der Grundstücke und die insgesamt versiegelten Flächen auf einem Grundstück. Auch die Ausrichtung von Gebäuden und der damit verbundene Sonneneinfall sowie die Verschattung beeinflussen den Energieverbrauch von Gebäuden und sind in der Planung positiv zu nutzen. Bei den kleiner werdenden Grundstücken ist es jedoch wichtig dennoch genug Grünflächen im Gebiet vorzusehen, um auch Bereiche zu schaffen, die sich auf umliegende Flächen durch Kühlung positiv auswirken. Auch soll die Größe der Grundstücke so sein, dass es möglich ist Niederschlagswasser zu versickern (sofern der Boden dies zulässt). So entsteht ebenfalls ein Kühlungseffekt im Gebiet und gleichzeitig wird die Kanalinfrastruktur und damit Ressourcen entlastet.

Die Gestaltung von Gebäuden wird nicht nur in Neubaugebieten geregelt, sondern auch in bestehenden Gebieten, wenn dort ein Bebauungsplan geändert oder neu aufgestellt wird. Die Vorgabe nur helle Fassaden herzustellen, bzw. der Ausschluss von dunklen Fassaden hat nicht nur gestalterische Gründe, sondern ergibt dich aus dem so genannten Albedo Effekt. Albedo beschreibt die Helligkeit eines Körpers. Je Heller ein Körper ist, desto mehr Sonnenstrahlung wird reflektiert also zurückgeschickt. Helle Körper können sich daher nicht so stark erwärmen. Je dunkler eine Oberfläche ist, desto mehr absorbiert sie die Strahlung, also nimmt sie auf. Daraus erwärmen sich Oberflächen. Dies ist auch der Grund, weshalb es in einem weisen T-Shirt weniger warm ist wie in einem schwarzen T-Shirt.

Der Ausschluss von dunklen Farben findet ebenfalls regelmäßig bei der Dacheindeckung statt. Auch hier soll dadurch ein übermäßiges aufheizen bei geneigten, mit Ziegeln belegten Dächern verhindert werden. Hellere Dachziegel geben nicht nur weniger Wärme an die Umgebungsluft ab, sondern können auch das innenliegende Raumklima durch geringere Aufheizung der Dachfläche positiv beeinflussen.

Bei Flachdächern gibt es die Vorgabe diese zu Begrünen. Auch Pflanzen weisen in der Regel eine dunkle Farbigkeit auf, sind jedoch heller als alternative Bitumenbahnen oder Kiesdächer. Dachbegrünungen reflektieren das Sonnenlicht zwar nicht in der Form wie helle Dacheindeckungen, durch das eingebaute Substrat und die Pflanzen kommt es jedoch zu positiven Effekten durch Verdunstung und Speicherung von Regenwasser. Dadurch wirkt sich ein Gründach positiv auf die direkte Umgebungsluft um das Dach aus.

Neben der Gestaltung des Gebäudes als solches sind auch die privaten Freiflächen um ein Gebäude von hoher Bedeutung. In Bebauungsplänen wird meist der Versiegelungsgrad auf einem Grundstück geregelt. Dadurch soll sichergestellt werden, dass trotz dichterer Bebauung und kleineren Grundstücken eine angemessene Begründung vorhanden ist. Rasenflächen nehmen im Gegensatz zu gepflasterten Flächen Regenwasser auf, speichern dieses und kühlen damit die Umgebungsluft. Daher gibt es auch die Vorgabe je nach Grundstücksgröße auch Bäume zu pflanzen, da diese neben der Verdunstung noch Schatten spenden und dadurch noch mehr kühle Luft im Sommer sicherstellen.

All diese Vorgaben sind nicht nur gut für den Klimaschutz, sondern sorgen auch für ein angenehmeres Wohnklima im Gebiet sowie in den einzelnen Häusern. Vorgaben zu Energieeffizienz-Standards können nicht getroffen werden. Durch KfW-Förderprogramme wird hierfür jedoch immer mehr Anreiz geschaffen.

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