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Lesetipps im Sommer

Lesetipps im Sommer © Verlag Urachhaus

Nina Daschewskaja:

Mein freches Fahrrad Fridolin

Ein sprechendes Fahrrad bringt einen Jungen auf neue Wege

Sewka ist ein Träumer. Mit Hilfe seiner Fantasie und seiner Traumgespinste macht er sich die Welt so, wie er sie eigentlich gerne hätte. Demnach wird er auch selbst gelegentlich zum mutigen Musketier, der Mitschüler mit seinem Degen gegen die Hänseleien der anderen verteidigt – während er in Wahrheit in solchen Situationen kein Wort herausbringt. Doch alles wird anders, als Sewka eines Morgens auf eine Zeitungsannonce stößt, in der ein Fahrrad augenscheinlich kostenlos angeboten wird: „In gute Hände abzugeben“. Ein Fahrrad ist schon lange Sewkas größter, bisher unerfüllter Wunsch. Und tatsächlich entscheidet sich das schöne, rote Fahrrad für ihn als neuen Besitzer. Es heißt Fridolin und ist seiner Vorbesitzerin Augusta Blum leider zu klein geworden, weil sie einfach unerhört schnell wächst. Fridolin besitzt ein Eigenleben, ist mutig und frech und wird schnell zu Sewkas bestem Freund. Gemeinsam mit Fridolin radelt der Junge nun durch seinen Alltag, lernt viele wunderliche Orte und Menschen kennen, gewinnt echte Freunde und lässt nebenbei den größten Traum seines Vaters wahr werden.

Dieses fantastische Kinderbuch der erfolgreichen russischen Autorin Nina Daschewskaja wurde in ihrem Heimatland 2015 erstveröffentlicht und hat nun den Weg in den deutschen Buchhandel gefunden. Die warmherzige Geschichte, in der die Grenzen zwischen Realität und Illusion auf wunderbare Art verschwimmen, macht Mut, den eigenen Träumen zu folgen und Fantasie und Kreativität zur Lösung von Problemen zuzulassen. Auch wenn das Layout des Buches auf den ersten Blick etwas altmodisch erscheint, ist es doch auch irgendwie stimmig zur Geschichte, die auf unterhaltsame Weise aus der Zeit gefallen wirkt.

Elisabeth Brendel, Stadtbücherei

Andreas Eschbach: Ausgebrannt In dem Buch wird der Leser durch verschiedene Handlungsstränge geführt. Ein Mann aus der Provinz kommt auf Umwegen zum Ölgeschäft und entwickelt eine Weltneuheit um neue Ölvorkommen zu erschließen. Dadurch sehen sich die Erdölförderländer herausgefordert, an diese neue Methode mit legalen und illegalen Mitteln heranzukommen oder ganz zu verhindern um ihre Umsätze zu sichern und zu steigern. Der bereits mehrfach für seine Bücher ausgezeichnete Autor entwirft parallel dazu ein Szenario, wie die weltweite Ölversorgung gestört würde, wenn ein großes Ölfeld derart beeinträchtigt wird, beispielsweise durch einen Anschlag oder technische Probleme bei der Meerwasserzuführung in großen Tiefen, dass die Förderung auf annähernd Null ginge. Die Vorratstanks würden kontinuierlich geleert und enorme Preissteigerungen würden folgen. Selbst wenn derartige Fälle sehr selten eintreten, ist die Problematik für die Generation in 80 bis 100 Jahren vorauszusehen, dann nämlich, wenn abzusehen ist, dass die Vorräte weltweit auf natürlichem Weg zu Ende gehen. Ein Leben ohne Erdöl wird in der jetzigen Form nicht weiter möglich sein, Autos können mit Elektromotoren fahren, Häuser mit alternativen Energien beheizt werden, aber der Welthandel mit Containerschiffen, der Reiseverkehr mit Flugzeugen ist nur mit Erdölderivaten möglich, da Benzin, Kerosin und Dieselöl nun mal die weitaus höchste Dichte aller Energieformen aufweist. Nach derzeitigem Stand kommen nur wasserstoffgetriebene Aggregate annähernd an diese Energiedichte heran, allerdings mit hohem Explosionsrisiko. Ein sehr informativer Roman, gespickt mit erheblichem Detailwissen des Autors.

Manfred Wittmann, Stadtbücherei

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