Matthias Wurm erhält Kulturförderpreis
30. März 2023
Die Stadt Pfaffenhofen hat gestern Abend im Festsaal des Rathauses den 27. Kulturförderpreis an den Künstler und Gymnasiallehrer Matthias Wurm verliehen. Die Lehrerband „Burnout“ des Schyren-Gymnasiums, die die Preisverleihung musikalisch mit Popmusik begleitete, eröffnete den Abend, bevor Bürgermeister Thomas Herker die Gäste willkommen hieß.
Kulturreferent Haiplik würdigte Matthias Wurm und dessen bisheriges künstlerisches Werk ausführlich in seiner Rede: „Geschickt und raffiniert spielt er mit der Erwartungshaltung und der Wahrnehmung der Betrachter. Er versteht es vortrefflich in Heiteres und Komisches auch Schweres und Ernstes hineinzulegen“. Wurm sprühe regelrecht vor Kreativität und rufe mit seiner Kunst beim Betrachter eine gar kindliche Freude hervor: „Ich stand wie ein Kind vor einem Christbaum“, so beschrieb laut Haiplik eine Ausstellungsbesucherin ihre Eindrücke vor Wurms Rauminstallation im mecklenburgischen Neustrelitz, die er im Rahmen eines Stipendiumaufenthalts dort errichtete. Haiplik betonte weiterhin, wie Matthias Wurm sich in das kulturelle Leben in Pfaffenhofen einbringt. Er stellte bereits in der städtischen Galerie aus und war Teil des Kultursommer-Programms. Ihm gelinge es seine Schülerinnen und Schüler für Kunst zu begeistern, das zeige auch die aktuelle Ausstellung seiner Schülerinnen in der städtischen Galerie.
Der Kunsthistoriker Dr. Matthias Memmel stellte in seiner Würdigung die drei Aspekte von Wurms Schaffens dar: dieser arbeite konzeptionell, reagiere dabei auf eine bestimmte Thematik oder einen vorgegebenen Ort. Er interagiere mit dem Bestehenden in seinen Fotografien und der Arbeit mit Natursteinen und offenbare sich auf persönliche Weise in seinen freien Arbeiten in Keramik. Abschließend gab Dr. Memmel Anregungen zur Annäherung an die Werke Wurms und gratulierte Pfaffenhofen zu einem „hochkreativen Bürger“.
Danach verlieh Bürgermeister Thomas Herker den mit 1.500 Euro dotierten Preis. Anschließend trug sich Matthias Wurm in das Goldene Buch der Stadt ein. Er bedankte sich bei den zahlreich erschienenen Gästen, seiner Familie und seinen Lehrern und erzählte wie er nach Pfaffenhofen kam, wo er seit ungefähr sieben Jahren Zuhause ist. Mit dem Kulturförderpreis fühle er sich noch mehr in Pfaffenhofen angekommen und sehr geehrt, so Wurm zum Abschluss. Durch die persönlichen Noten in den Ansprachen, die Skulpturen im Raum, die Slideshow, die anwesenden Kinder und die musikalische Untermalung durch die Lehrerkolleginnen und -kollegen konnten die Gäste an diesem Abend im Festsaal eine ganz besondere, fast familiäre Stimmung erleben.
Im Festsaal waren zur Zeit der Verleihung Werke des Künstlers ausgestellt. Auch seine Keramikarbeit „1.000 Wünsche“– knallbunt glasierte Eiskugeln aus Keramik türmen sich zu einer Pyramide – die auf Bannern das Rathaus schmückte, war im Foyer ausgestellt. Wurm hatte dieses Werk 2020 zur Geburt seiner Tochter geschaffen.
Im Herbst 2022 hatte der Stadtrat auf Empfehlung von Kulturreferent Reinhard Haiplik und Musikreferent Maximilian Penger einstimmig beschlossen, dass Matthias Wurm zum Preisträger ernannt werden sollte. Der Künstler erhält den Preis für sein bisheriges künstlerisches Werk und zur Förderung neuer Projekte.
Matthias Wurm hat an der Akademie für Bildende Künste in München und Krakau studiert. Neben vielen Ausstellungen in Deutschland, unter anderem in München und Hamburg, waren seine Arbeiten auch in Japan, Polen, Ungarn, im Libanon und in New York zu sehen. Seit 2017 ist er Kunstlehrer am Schyren-Gymnasium Pfaffenhofen.
Seit 1993 vergibt die Stadt Pfaffenhofen a. d. Ilm den Kulturförderpreis. Damit sollen insbesondere junge Talente gefördert.
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