Nachhaltigkeit in der Ausbildung
30. November 2023
Was hat Verwaltung mit nachhaltiger Entwicklung und der Agenda 2030 zu tun? Dieser Frage gingen im Herbst sechs Auszubildende der Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Sachgebiet Klimaschutz und Nachhaltigkeit nach.
In einem ersten Treffen fand ein reger Austausch zum Verständnis der Nachhaltigkeit statt. Dabei stellten Dr. Peter Stapel (Leiter Sachgebiet Klimaschutz, Nachhaltigkeit) und Veronica Seitz (Koordinatorin für Kommunale Entwicklung) die Tätigkeitsfelder des Sachgebiets und die Pfaffenhofener Nachhaltigkeitsstrategie vor, um anschließend die 17 Nachhaltigkeitsziele in einem interaktiven Quiz zu beleuchten. Der Fokus lag dabei auf der Relevanz eines zukunftsorientierten Lebens. Es ging vor allem um die Rolle das eigenen Handelns und das Bewusstsein, welchen Beitrag jeder Einzelne von uns leisten kann. Die Umsetzung der städtischen Konzepte im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz kamen dabei auch nicht zu kurz. In Kleingruppen diskutierten die Auszubildenden, in welchen Bereichen die Stadt bereits mit positivem Beispiel vorangeht, merkten allerdings Punkte wie beispielsweise die Digitalisierung an, bei denen das Potenzial noch nicht ausgeschöpft ist.
Es folgte ein Workshop, in der die gewonnenen Erkenntnisse aus der Theorie in die Praxis überführt werden sollten. Ausgehend vom Themenschwerpunkt der ökologischen Landwirtschaft analysierten die Auszubildenden ihren persönlichen CO2-Fußabdruck und reflektierten dabei, welchen Anteil allein die Ernährung einnimmt. Auch andere soziale und ökologische Aspekte bei der Nahrungsmittelproduktion vor Ort und weltweit, wie Artenvielfalt, Arbeitsbedingungen oder Ressourcenverbrauch, waren dabei Thema. Ein wichtiger Diskussionspunkt war, wie man sowohl als Einzelperson als auch als Stadtverwaltung nachhaltig einkaufen kann.
Als Ausklang des Vormittags und gleichzeitiger Ausblick auf den Nachmittag stellte Dr. Peter Stapel abschließend das Projekt der Bodenallianz vor, mit der die Stadt Pfaffenhofen eine nachhaltige Landwirtschaft ohne Pestizide fördert. Dabei geht es neben lebendigen Böden ebenso um den Erhalt der Artenvielfalt und einer bio-regionalen Lebensmittelversorgung.
Ausgerüstet mit festem Schuhwerk und Regenjacke ging es mit dem Rufbus auf den Bimeshof in Uttenhofen. Seit 2016 betreibt Katja Herzinger hier solidarische Landwirtschaft und gehört mit ihrem Hof zu einem der 186 landwirtschaftlichen Betriebe im Projekt Bodenallianz. Ausgestattet mit Spaten, Maßband und Fluchtstäben erwartete Josef Amberger, Projektleiter der Bodenallianz, bereits die Auszubildenden. Zwischen Kohlrabi, Karotten und Fenchel machte er eindrücklich deutlich, wie kostbar die Erde unter unseren Füßen ist. „In einer Handvoll intakten Bodens leben mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde“, erklärte er. Doch durch den Einsatz von Pestiziden, die Versiegelung von Flächen und den Schwund aufgrund von Erosion nimmt sich der Mensch immer mehr seine eigene Lebensgrundlage. Rund acht Milliarden leben momentan auf der Welt, täglich werden es mehr. Der Teil, den wir landwirtschaftlich nutzen können, nimmt allerdings nicht zu.
Um ein Gefühl zu bekommen, wie viel Fläche rein rechnerisch pro Kopf für den Anbau von Weizen, Kartoffeln, Gemüse, Obst, Tierfutter und vieles mehr überhaupt zur Verfügung steht, steckten die Auszubildenden im Selbstversuch eine Fläche ab. Etwa 2000m², Prognosen bis zum Jahr 2050 gehen nur noch von 1500m² aus, ist die Größe des Areals, auf dem alles wachsen müsste, was ein Einzelner zum Leben braucht.
Zum Ausklang des Tages konnten sich noch alle Beteiligten davon überzeugen, wie Nahrungsmittel schmecken, die auf gesunden Böden wachsen. Als kulinarische Kostprobe gab es eine selbstgemachte Tarte mit frisch geernteten Tomaten vom Bimeshof. Ein wahrer Genuss.
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