"Theaterspielen ist meine große Leidenschaft."
16. Juni 2023
Zum dritten Mal veranstaltet die Stadt Pfaffenhofen die Paradiesspiele zu Ehren des in Pfaffenhofen geborenen Schriftstellers Joseph Maria Lutz. Titelgebendes Herzstück der Paradiesspiele ist das Theaterstück „Der Brandnerkaspar schaut ins Paradies“. Am 17. Juni feiert die Inszenierung von Falco Blome auf der Festspielbühne vor dem Haus der Begegnung Premiere. In weiteren acht Vorstellungen kommt ein Stück bayerischer Kulturgeschichte auf die Bühne.
Tickets gibt es auf okticket.de unter „Paradiesspiele“, in Pfaffenhofen im Kultur- und Tourismusbüro im Haus der Begegnung (Öffnungszeiten: Mo-Fr 13.30 - 17 Uhr) und im Intakt Musikinstitut, Raiffeisenstraße 33 in Pfaffenhofen sowie an der Abendkasse. Zudem sind Karten an allen gängigen Vorverkaufsstellen der Region erhältlich.
In den kommenden Wochen werden 10 Darstellerinnen und Darsteller vorgestellt.
Claudia Schweiger spielt die KellnerinDas Gespräch führte Julia Burger, Mitarbeit Kultur und Veranstaltungen.
Stadt Pfaffenhofen: Wie sind Sie auf das Projekt aufmerksam geworden?
Claudia Schweiger: Ich habe die Freilichtaufführung 2018 auf dem Oberen Hauptplatz gesehen und von der Bürgerbühne, die für 2023 geplant ist, in der Zeitung gelesen. Gott sei Dank. Und dann habe ich mich beworben.
Stadt Pfaffenhofen: Im Gegensatz zu 2018 haben wir uns für das Jahr 2023 dazu entschieden, eine Bürgerbühne zu veranstalten, also die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Pfaffenhofen zu bitten sich an diesem Projekt zu beteiligen. Können Sie mit dieser Idee etwas anfangen?
Claudia Schweiger: Ja, ich finde das eigentlich eine sehr schöne Idee, weil es recht wenige Möglichkeiten gibt, bei sowas dabei zu sein. Und wenn es dann auch noch eine Stadt ist, die man mag – ich bin hier zur Schule gegangen, ich gehe hier gerne einkaufen – und das Stück einem auch noch zusagt, dann würde ich sagen, das ist ein 6er im Lotto.
Stadt Pfaffenhofen: Was hat Sie dazu bewogen, sich zu bewerben?
Claudia Schweiger: Theaterspielen ist meine große Leidenschaft. In meinem Heimatdorf Gambach hatten wir zehn Jahre eine Theatergruppe. Das ist immer sehr gut angekommen und hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht. Und wie es halt so ist im Leben, dann habe ich Kinder bekommen, und meine Prioritäten haben sich verändert. Inzwischen konnte ich mich aber wieder ein bisschen freischwimmen, die Kinder sind groß, ich arbeite in Teilzeit, und jetzt kann ich meiner großen Leidenschaft wieder nachgehen.
Stadt Pfaffenhofen: Und wie ist das für Sie, wieder auf einer Bühne zu stehen? Wie fühlt es sich an?
Claudia Schweiger: Das fühlt sich super an, weil es eine super Truppe ist. Ich kannte keinen. Das fand ich schön, und das stört auch überhaupt nicht, weil man auf der Bühne trotzdem agiert, als ob man sich kennen würde. Da gibt es keine Scheu, man ist sofort wieder mitten drin. Das ist wie mit alten Schulfreunden: wenn man sie trifft, dann ist es wie gestern.
Stadt Pfaffenhofen: Was mögen Sie besonders an der Geschichte des Brandnerkaspar?
Claudia Schweiger: Ich liebe den Boanlkramer. Das ist so eine empathische, traurige Gestalt, vor der man keine Angst haben muss. Man möchte ihn gerne in den Arm nehmen, weil er eben nicht ins Paradies hineindarf. Und weil man eher Mitleid mit ihm hat, hat man eben keine Angst. Und vielleicht kann man das für sich selbst ein bisschen im Hinterkopf behalten, dass man eben keine Angst haben muss.
Stadt Pfaffenhofen: Machen Ihnen die Proben Spaß?
Claudia Schweiger: Wir hatten bisher zwar noch gar nicht so viele Proben. Aber es macht total Spaß, weil sich jeder einbringen kann. Jeder kann seine Idee vorbringen und darf ein bisschen ausprobieren.
Stadt Pfaffenhofen: Auf was in Hinblick auf die kommende Zeit freuen Sie sich besonders?
Claudia Schweiger: Also ich freue mich besonders darauf, dass wir die Szene bald einfach mal durchspielen können. Dann kommt irgendwann das Kostüm dazu, was mir helfen wird, mich besser in meine Rolle einzufinden. Und ich freue mich natürlich darauf, auch die anderen Szenen zu sehen. Ich bin schon sehr neugierig. Und natürlich freue ich mich auch auf die richtige Bühne.
Stadt Pfaffenhofen: Sie scheinen recht genau zu wissen, was auf Sie zukommt?
Claudia Schweiger: Ja doch. Es war ja früher bei uns auch so, dass man erst mal gelesen und am Tisch gesessen hat. Und dann beginnt man zu Proben. Und dann wird irgendwann die Bühne aufgebaut, und dann geht alles von vorne los, weil man mehr Platz hat und die Positionen final arrangiert werden müssen.
Stadt Pfaffenhofen: Wie wird es von Ihrem Umfeld aufgenommen, dass Sie sich an diesem Projekt beteiligen?
Claudia Schweiger: Meine beste Freundin hat sehr positiv reagiert und sich sehr für mich gefreut, dass ich dabei sein kann. Und auch mein restliches Umfeld hat sehr positiv reagiert.
Stadt Pfaffenhofen: Sie hatten erwähnt, dass die Ideen des Ensembles in den Proben durchaus wahrgenommen werden. Laufen die Entscheidungsprozesse dann demokratisch ab, wie finden Sie in der Gruppe dann auch zu einem Konsens?
Claudia Schweiger: Natürlich muss man sich selbst auch ein wenig zurücknehmen und eben nicht denken, dass man selbst alles am besten weiß, sondern dass man allen zuhört und alle wahrnimmt. Und das Schöne daran ist, dass es hier eine Gemeinschaft ist, die sich vorher nicht kannte, und trotzdem ist man in der Lage, das Projekt durchzuziehen, weil es um das Projekt geht und nicht um das eigene Ego. Das finde ich sehr schön, dass man das übergeordnete Ziel verfolgen kann ohne unnütze Diskussionen, wie es oft der Fall ist.
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