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Pfaffenhofen und das Abwasser: (Ab-)Wasser sparen

Pfaffenhofen und das Abwasser: (Ab-)Wasser sparen

Wasser – die wertvollste Ressource des Menschen – wird oft wenig wertgeschätzt. Ein Dreh am Wasserhahn und das kühle Nass fließt aus der Leitung. Ein Druck auf die Toilettenspülung und es verschwindet in eine unbekannte Unterwelt. Pro Tag kommen so im Schnitt 135 Liter Wasser zusammen, die jede Pfaffenhofenerin und jeder Pfaffenhofener in die Kanalisation rauschen lässt. Im sechsten und letzten Teil der Stadtwerke-Serie „Pfaffenhofen und das Abwasser” wird geklärt, wie Abwasser gespart und so der Kreislauf nachhaltig beeinflusst werden kann.

Pfaffenhofen und der hohe Wasserverbrauch

Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 135 Litern pro Tag liegt Pfaffenhofen über dem deutschen Durchschnittsverbrauch von 127 Litern Wasser. Nur ein Minimum von 5 Liter dieser Masse werden laut Statistischen Bundesamt zum Trinken und Kochen verwendet. Der Löwenanteil mit knapp 40 % fließt nach Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft über die Dusche oder die Badewanne in die Kanalisation. Der zweitgrößte Anteil des täglichen Wasserbedarfs von Haushalten und Kleingewerbe findet seinen Weg über die Toilettenspülung nach draußen. Auf Platz 3 folgt Wäsche waschen. Es liegt auf der Hand, in welchem Lebensbereich es sich am leichtesten und effektivsten sparen lässt: im Haushalt. Ein Beispiel ist der Einsatz eines wassersparenden Duschkopfes, durch den nur 6 Liter pro Minute fließen statt 12 bis 15 Liter wie bei einem herkömmlichen Duschkopf. Nebenbei wird mit einem Sparduschkopf auch Energie und Geld gespart, denn wer weniger Warmwasser verbraucht, muss weniger erhitzen. Unter der Dusche macht sich das nur wenig bemerkbar, doch bei der nächsten Energierechnung schon.

Ein großes Einsparpotential bietet auch die Bewässerung des Gartens. Wer Rasen, Gemüse und Co. mit Regenwasser statt mit Leitungswasser gießt, spart ordentlich. Durchschnittlich werden für die Gartenbewässerung ca. 60 Liter pro m² benötigt. Bei einem Grundstück mittlerer Größe kann man so im Jahr etwa 30.000 bis 50.000 Liter Trinkwasser im Jahr einsparen. Um die Verdunstung an heißen Sommertagen möglichst gering zu halten, sollte am besten morgens oder abends gegossen werden.

Auf der Website der Stadtwerke Pfaffenhofen sind weitere effektive Wasserspartipps zusammengefasst.

Wasser sparen, Umwelt schonen, Gutes tun

Auch die Stadtwerke Pfaffenhofen geben ihr Bestes, um möglichst viel Wasser und Abwasser zu sparen. So wurden beispielsweise im gesamten Stadtgebiet Retentionsmaßnahmen ergriffen, um das Stadtklima ein wenig zu senken. Retention umschreibt dabei den Wasserrückhalt auf bestimmten Flächen. Kommt es zu kräftigen Gewittern, kann das kommunale Kanalsystem entlastet werden und es kommt zu weniger oder keiner Rückstauung im Abwassernetz. Konkret erfolgt Retention meist in Form von Rückhaltebecken und Gründächern.

Gerade Gründächer sind eine beliebte Maßnahme, um den Ablauf von Abwasser in den Kanal zu drosseln und Überschwemmungen zu verhindern. Ein Gründach kann mindestens 50 % der Niederschläge auf dem Dach zurückhalten und bietet zusätzlich Platz für Flora und Fauna. Laut dem Naturschutzbund Deutschland könnten der Natur bis zu zwei Drittel der versiegelten Flächen zurückgegeben werden, wenn in den Städten alle Dächer nachträglich bepflanzt werden würden. Gründächer werden nach Grad der Begrünung zwischen extensiv oder intensiv unterschieden. Extensive Begrünungen brauchen nur eine geringe Bodenstärke und in der Regel mit trockenheitsverträglichen Pflanzen angelegt, sodass sie nur selten gegossen werden müssen. Intensivgründächer benötigen hingegen eine größere Bodenstärke, da sie als Garten auf dem Dach gedacht sind. Auf ihnen können Sträucher und kleinere Bäumen angepflanzt werden, was eine gewisse Anforderung an die Statik des tragenden Daches stellt.

Gründächer sind somit nicht nur eine gute Möglichkeit zur Verbesserung des Wasserhaushalts, sie verbessern auch die Luftqualität, wirken hitzemildernd und steigern die Biodiversität.

So klappt es mit dem (Ab)wasser sparen

Diese Vorschläge schonen nicht nur die Umwelt, sondern auch den eigenen Geldbeutel. Wer Regen, Schnee und Hagel auf Freiflächen versickern lässt, zur Bewässerung von begrünten Dächern nutzt oder in Zisternen sammelt, zahlt dafür keine Gebühren. Der Grund: Die gesplittete Abwassergebühr, die seit 2018 in Pfaffenhofen erhoben wird, „belohnt“ jeden Liter Wasser, der dem Wasserkreislauf auf natürlichem Weg wieder zugeführt wird. Das trägt nicht nur zu einem nachhaltigeren Umgang mit Abwasser bei, sondern hilft auch, den wohl größten unsichtbaren Schatz der Menschen zu schützen: das Grundwasser. Auch wenn Deutschland als ein sehr wasserreiches Land gilt, ist die Ressource dennoch stark begrenzt. Die Stadtwerke Pfaffenhofen als Wasserversorger der Region geben deshalb tagtäglich ihr Bestes, um Verschmutzung und Ausbeutung des wertvollen Guts zu verhindern. Laufende Investitionen in Kläranlage, marode Leitungen und generell in das Kanalnetz ermöglichen eine einwandfreie Wasserver- und Abwasserentsorgung in Pfaffenhofen.

Und dennoch ist die beste Art, Grundwasser zu schützen, Wasser erst gar nicht erst zu verbrauchen. Denn jeder Tropfen, der nicht dem Wasserkreislauf entnommen wird, landet nicht im Abwasserkreislauf und schont so die Umwelt. Jede Bürgerin und jeder Bürger hat es somit selbst in der Hand, bewusst mit (Ab-)Wasser umzugehen.

Beim Menschen angelangt, hat das Abwasser seine Endstation auf dem langen Weg von der Verschmutzung bis zur Reinigung erreicht und der Kreislauf beginnt von vorne. Damit ist auch die Stadtwerke-Serie „Pfaffenhofen und das Abwasser“ zu Ende. Alle Artikel sind auf pafunddu.de und unter www.stadtwerke-pfaffenhofen.de zu finden.

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