Bild von Hopenfeld Pfaffenhofen

Pferderennen, Kegelscheiben und heitere Wettbewerbe Attraktionen für das Publikum im 19. Jahrhundert

Einladung zum Pferderennen 1853 © Stadtverwaltung

Festwoche beim Pfaffelbräu

Für ein festliches Großereignis sorgte der „Pfaffelbräu“ Anton Müller in der ersten Juniwoche des Jahres 1811. Er lud zu einem großen Kegelscheiben am 2. Juni, dem Pfingstsonntag, in seinen Märzenkellergarten ein und gab in der „Baierischen National-Zeitung“ sowie durch Aushänge in der Stadt die Bedingungen bekannt. Auf der 54 bayerische Schuh (rund 16 Meter) langen Bahn wurde mit neun Kugeln um den Hauptpreis, eine große Allgäuer Kuhmit Kalb im Wert von 120 Gulden, gespielt. Der

Sieger konnte zwischen den Tieren oder der Auszahlung des Geldbetrages wählen. Parallel dazu fanden im benachbarten Obstgarten in der folgenden Woche zwei aufeinanderfolgende Scheibenschießen mit Stutzen und Büchsen statt. Die Scheiben waren mit einem 10 Zoll großen „Schwarzen“ versehen und standen in einem Abstand von 150 Schritten (ca. 100 Meter). Zahlreiche Schützen meldeten sich an und

bei großem Zuschauerzuspruch herrschte in der Pfaffenhofener Kellerlandschaft an der heutigen Kellerstraße ein geselliges Treiben

Das Großereignis im 19. Jahrhundert: Pferderennen

Auf eine lange Tradition konnten die schon seit dem 19. Jahrhundert ausgetragenen Pfaffenhofener

Pferderennen zurückblicken. Meist fanden sie am Peter und Pauls-Tag (29. Juni) statt, in der Frühzeit auch im September. Als „Volksbelustigung“ deklariert, richtete die Stadt am 17. September 1826 ein Rennen aus, bei dem Posthalter Anton Pachmayr und die Bierbrauer Johann Niedermaier, Georg Krammer

und Georg Siegl als Renngericht über den ordentlichen Ablauf wachten. Die Bahn im Norden der Stadt musste dreimal umritten werden. Den Siegern winkten neben Geldpreisen und kunstvoll gestalteten Fahnen auch ein Reitzaum mit Peitsche und Hufeisen.

Theater- und Marionettenspieler in der Stadt

Im frühen 19. Jahrhundert kamen wiederholt auswärtige Theatergesellschaften und Marionettenspieler

hierher. Sie hielten sich mehrere Tage in Pfaffenhofen auf und spielten meist heitere, aber auch lehrreiche Stücke, die entweder auf dem Hauptplatz oder auf den Wiesenflächen beim späteren Schlachthofgelände zur Aufführung kamen. Meist waren die Gastspiele erfolgreich und erfuhren guten Zuspruch. Wenn das Programm jedoch nicht gefiel, griffen die Bürgermeister durch. Als dieser Fall im Jahr 1828 eintrat, versagte der Gast- und Weinwirt Kaspar Kratzer als Bürgermeister dem Künstler weitere Auftritte. Nach ausgestoßenen Beleidigungen dem Stadtoberhaupt gegenüber bekam er auch

noch drei Stunden Arrest aufgebrummt.

Doppeljubiläum und großes Festschießen der Posthalter

Ein großes Fest beging die Pfaffenhofener Posthalterfamilie Pachmayr im Jahr 1844. Der Senior Anton Pachmayr konnte sein 50-jähriges Dienstjubiläum begehen, während sein Sohn Ferdinand mit der Bürgerschaft seine Hochzeit feierte. Unter der Leitung der Schützengesellschaft Pfaffenhofen folgte ein prächtiges, dreitägiges Preisschießen an der heutigen Moosburger Straße. Geschossen wurde auf die

Haupt- und die Glücksscheibe, ein besonderer Preis winkte dem Schützen, der aus der größten

Entfernung ins „Schwarze“ traf. Mit Geldpreisen über mehrere bayerische Taler und bestickten Fahnen konnten die Schützen, die bis aus München und Niederbayern kamen, nach Hause zurückkehren.

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