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Radelnde wünschen sich weniger Stress und mehr Sicherheit

Radelnde wünschen sich weniger Stress und mehr Sicherheit © ADFC Fahrradklimatest

Die Ergebnisse einer Umfrage des Fahrradclubs ADFC zeigen: Das neue

Verkehrskonzept in der Kreisstadt war überfällig.

„Mia san 30“ – so lautet das neue Verkehrskonzept in Pfaffenhofen mit Fahrradstraßen und Tempo-30-Zonen. Wie wichtig und auch wie überfällig dieses Konzept ist, dokumentieren die jetzt vom ADFC präsentierten Ergebnisse einer Umfrage im vergangenen Herbst. Radlerinnen und Radler aus der Kreisstadt hatten damals dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club umfassend Auskunft gegeben, wie es ihnen auf dem Zweirad in Pfaffenhofen ergeht. Und siehe da: Rund die Hälfte der Befragten empfand das Radeln in der Kreisstadt nicht als Vergnügen, sondern eher als Stress, verbunden mit der Aussage, Radler würden „nicht ernst genommen“.

So lautet das Resultat des Fahrradklima-Test, einer Umfrage, die der ADFC alle zwei Jahre bundesweit vornimmt und vom Bundesverkehrsministerium gefördert wird. Aus den zahlreichen einzelnen Antworten ermittelt der Radclub eine Gesamtnote, wie bei den Schulnoten. Mit 3,7, also eher ausreichend denn befriedigend, fällt die Note für Pfaffenhofen recht bescheiden aus. Unter 429 untersuchten Städten zwischen 20.000 und 50.000 Einwohnern nimmt die Kreisstadt Platz 125 ein und ist damit etwas besser als der Durchschnitt.

Mit dem neuen Verkehrskonzept habe die Stadt „den ersten Schritt gemacht“, sagt Alex Schmidt, der Vorsitzende des ADFC-Kreisverbands Pfaffenhofen. "Jetzt heiße es für die Stadt, dranzubleiben und konsequent weiterzumachen". Der ADFC fordert mehr eigene, vom Autoverkehr getrennte und vor allem durchgängige Radwege, „damit alle sicher, bequem und unabhängig ans Ziel kommen“. Ob nun auf dem Weg zur Arbeit, in die Schule oder den Kindergarten, zum Einkaufen oder anderweitig.

Der ADFC-Kreisverband wird die jetzt vorliegenden Umfrageergebnisse an Bürgermeister Thomas Herker und den Stadtrat übermitteln. Der ADFC erwartet, dass das neue Verkehrskonzept von Dauer ist und dass dem „Mia san 30“ noch mehr Maßnahmen folgen, damit die Stadt und auch der Landkreis noch viel fahrradfreundlicher werden. Schmidt: „Die Umfrage zeigt: Die Menschen auf dem Rad wünschen sich mehr Sicherheit.“ Das gaben rund drei Viertel der Teilnehmer an. Auf die Frage nach Freude oder Stress beim Radeln in Pfaffenhofen vergaben 52 Prozent die Schulnoten 4 bis 6 – sprich sie empfanden mehr Stress als Freude. Und bei der Frage, ob man als Radlerin und Radler ernst genommen werde, waren es 54 Prozent, die Noten zwischen 4 und 6 wählten. Also: gerade mal ausreichend, mangelhaft oder gar ungenügend. Ebenso 54 Prozent (Noten 5 und 6) meinten gar, es sei in jüngster Zeit „kaum etwas für den Radverkehr getan“ worden. Das war aber vor dem Start des neuen Verkehrskonzepts mit Fahrradstraße und Tempo-30-Zonen, die nach fast allen Richtungen aus der Stadt herausführen.

Dass die Lage besser geworden sei, zeige sich bei den vielen in Pfaffenhofen startenden Feierabend- und Wochenendtouren ↗, die der ADFC-Kreisverband im Sommerhalbjahr anbietet. Gleichwohl dokumentieren die Ergebnisse der Umfrage nach Ansicht des ADFC, dass noch viel zu tun sei: 49 Prozent (Noten 5 und 6) sind der Ansicht, dass in Pfaffenhofen Falschparken großzügig geduldet wird. 55 Prozent fühlen sich als Radler gefährdet; 54 Prozent gaben an, auf der Fahrbahn bedrängt und behindert zu werden; 52 Prozent beklagen ein zu enges Überholen durch Fahrzeuge (jeweils Noten 5 und 6).

An der bundesweiten Umfrage haben insgesamt knapp 213.000 Menschen teilgenommen. Das Gesamtergebnis ist unter fahrradklima-test.adfc.de/ergebnisse ↗ abrufbar.

Über den ADFC: Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit über 230.000 Mitgliedern, davon mehr als 34.000 in Bayern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Im Kreisverband Pfaffenhofen sind wir die lokale Vertretung vor Ort.

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