Schiedsrichtergruppe zum 75-jährigen Jubiläum hochgelobt
02. Dezember 2022
BFV-Präsident Dr. Kern zeigt sich beeindruckt von der positiven Entwicklung der Gruppe
Pfaffenhofen/Schweitenkirchen (ind) Für einen Fußballschiedsrichter gilt in aller Regel die Devise „Ned gschimpft is globt gnua“. Am vergangenen Freitag gab es allerdings von zahlreichen Ehrengästen außerordentliches Lob für die jüngste Entwicklung der nunmehr 75 Jahre alten Schiedsrichtergruppe Pfaffenhofen. Vor gerade einmal fünf Jahren hatte der Bezirksvorsitzende Robert Schraudner den Pfaffenhofenern wegen ihrer personellen Entwicklung die Auflösung angedroht. Im Jubiläumsjahr stehen die Pfaffenhofener Unparteiischen mit 213 Mitgliedern aber so gut da wie noch nie. Eigentlich fast schade, dass Schraudner sich davon nicht persönlich überzeugt hat, er war der Einladung zum Festabend nämlich nicht nachgekommen.
Seit vielen Jahren richtet die Schiedsrichtergruppe Pfaffenhofen ihre traditionelle Adventfeier im V-Heim in Schweitenkirchen aus, diesmal war der Rahmen mit fast 200 Gästen jedoch deutlich größer gesteckt: Zum 75-jährigen Jubiläum wurde die Riege der Ehrengäste vom Präsidenten des Bayerischen Fußball-Verbandes Dr. Christoph Kern angeführt, er ist gleichzeitig der allerhöchste Dienstherr sämtlicher bayerischer Schiedsrichter. Zahlreiche weitere Fußballfunktionäre aus vielen Teilen Oberbayerns und Schwabens erwiesen den Pfaffenhofener Jubilaren ihre Ehre, darunter BFV-Landeslehrwart Alexander Pott, Ex-Bundesligaschiedsrichter und FC Ingolstadt-Repräsentant Werner Roß, der Kreisschiedsrichterobmann Zugspitze Thomas Sonnleitner oder der Obmann der Schiedsrichtergruppe Ruperti Hans Wichtlhuber. Die Schirmherrschaft der Veranstaltung hatte Altlandrat Martin Wolf übernommen. Zusätzlich hatten die Pfaffenhofener Unparteiischen alle Fußballvereine der Region geladen, immerhin 14 Clubs waren auf dem Festabend dann auch vertreten.
Obmann Wolfgang Inderwies wertete die spontane Zusage und den Besuch des BFV-Präsidenten Dr. Kern als „eindrucksvolles Zeichen gelebter Basisnähe“. Nach der Begrüßung sämtlicher Honoratioren stellte der Pfaffenhofener Schiedsrichterobmann jedoch sogleich seine Schiedsrichterkameraden in den Mittelpunkt: „Die Ehrengäste sind schließlich wegen euch da. Denn ihr habt alle ein Stück unserer 75-jährigen Geschichte mitgeschrieben.“ Die Riege der anwesenden Schiedsrichterkameraden reichte dabei vom 94-jährigen Ehrenmitglied Gustl Gahbauer bis hin zum 14-jährigen Jungschiedsrichter Korbinian Ludacka. Einen besonderen Dank richtete Inderwies an alle Vereine und Unternehmen, die mit Geld- oder Sachspenden die Ausrichtung des Schiedsrichter-Festabends überhaupt erst ermöglicht hatten: „Bis auf die Metzgerei Hoiß in Mitterscheyern hatten alle angefragten Geschäftsleute zumindest eine kleine Gabe für unsere Tombola übrig, etliche Zuwendungen fielen sogar unerwartet üppig aus.“ Anstelle eines Vortrages über die historische Entwicklung der Schiedsrichtergruppe Pfaffenhofen hatte Inderwies ein 64-seitiges Büchlein mit Grußworten und ausführlicher, bebilderter Chronik zusammengestellt. Restexemplare werden gerne kostenfrei herausgegeben, Interessenten können sich unter srg-paf@mail.de bei Wolfgang Inderwies melden.
Schirmherr Martin Wolf schlug in einer kurzweiligen Festansprache unter dem Motto „Fußballer erleben Schiedsrichter“ eine Brücke zwischen seiner eigenen Karriere am Ball und dem Ehrenamt eines Schiedsrichters. Die Pflege der Kameradschaft innerhalb der Schiedsrichtergruppe Pfaffenhofen stellte Wolf als „großes Plus“ heraus und wünschte weitere erfolgreiche 75 Jahre. BFV-Präsident Dr. Christoph Kern verglich das besondere Jubiläum der Pfaffenhofener Unparteiischen mit einer Kronjuwelenhochzeit und richtete auch an die Partnerinnen und Partner der aktiven Schiedsrichter ein herzliches Dankeschön für deren Unterstützung und Verständnis. FC Ingolstadt-Repräsentant Werner Roß lobte die Organisation des Festabends in höchsten Tönen und hatte ein besonderes Überraschungsgeschenk parat: Auf einem gerahmten FCI-Trikot glänzte die Rückennummer 75 für die Schiedsrichtergruppe Pfaffenhofen. Der Heilige Nikolaus wurde heuer wieder einmal bravourös von Norbert Thurner gegeben, er überbrachte die himmlischen Jubiläumsglückwünsche und berichtete über manch lustige Anekdote aus dem vergangenen Jahr.
Natürlich standen auch heuer wieder zahlreiche Ehrungen langjähriger Schiedsrichterkameraden auf dem Programm. Dabei ließ es sich BFV-Präsident Dr. Christoph Kern nicht nehmen, allen Jubilaren die Ehrennadeln anzustecken und mit jedem einzelnen ein paar persönliche Worte auszutauschen. So erhielt Simon Bretz (SV Geroldshausen) für 10-jährige Mitgliedschaft in der Schiedsrichtergruppe Pfaffenhofen die Ehrennadel in Bronze. Für 15-jährige Mitgliedschaft wurden Manuel Maul (FC Unterpindhart) sowie Andreas Ismann und Michael Seidl (beide SV Fahlenbach) mit der Ehrennadel in Silber ausgezeichnet. Ludwig Zimmermann (MTV 1862 Pfaffenhofen) erhielt für 30-jährige treue Mitgliedschaft das Verbands-Ehrenzeichen für Schiedsrichter in Gold, Sabine Greth (SV Menning) und Hans Kapser (MTV 1862 Pfaffenhofen) für 35 Jahre die Ehrennadel der Gruppe Pfaffenhofen in Gold. Herausragend war schließlich die Auszeichnung von Karl Fux (SC 1967 Mühlried) und Andreas Sedlmair (TSV Reichertshausen/Ilm) für 40-jährige Mitgliedschaft, beiden wurde die Verbands-Ehrenmedaille für Schiedsrichter in Silber verliehen. Karl Fux ist bekanntlich immer noch sehr aktiv und erhielt als „Spielekönig“ des Jahres 2022 für 75 geleistete Schiedsrichtereinsätze ein zusätzliches Präsent. Die „Goldenen Pfeife“, eine Auszeichnung für überdurchschnittliches Engagement in der Schiedsrichtergruppe, erhielt diesmal Bezirksliga-Förderschiedsrichter Florian Menacher (FSV Pfaffenhofen), verbunden mit den besten Wünschen für das Erklimmen weiterer Sprossen auf der Karriereleiter als Unparteiischer. Reinhard Volnhals (VfB Pörnbach) bekam schließlich für insgesamt 1.500 Einsätze als Schiedsrichter den brandneu aufgelegten Ehrenwimpel der Schiedsrichtergruppe Pfaffenhofen. Abschließend wartete Obmann Wolfgang Inderwies noch mit einer Überraschung auf und wies mit einem Augenzwinkern auf eine eigene Kompetenzüberschreitung hin: „Ohne Absprache mit meinen Kollegen im Schiedsrichterausschuss verleihe ich den Ehrenwimpel an zwei weitere Kameraden.“ Dies waren nämlich seine beiden engen Mitstreiter, „Vize“ und Einteiler Michael Seidl (SV Fahlenbach) sowie Lehrwart Anton Wagner (BC Uttenhofen). Seidl ist bereits seit acht Jahren im Amt, Wagner sogar seit 14 Jahren. Inderwies lobte deren herausragendes Engagement im Schiedsrichterausschuss, danke aber ebenso allen weiteren Kameraden der Schiedsrichtergruppe Pfaffenhofen für die Unterstützung in organisatorischen Themen: „Ihr habt immer alle ein offenes Ohr, wenn ich um helfende Hände bitte!“ Für eine angenehme musikalische Umrahmung des Abends sorgte übrigens die Maibaumblosn um Martin Kraft. Kulinarisch klang der Festabend mit den legendären Apfelkücherl von Küchenchef Christian Summerer aus. Für die allerletzten Gäste mischte Wirt und Schiedsrichterkollege Peter Summerer noch eine „Salvatorgoaß“, mit der das rauschendes Fest schließlich „oweg‘schwoabt“ wurde.
Neulingskurs für Fußballschiedsrichter:innen im März
Der nächste Neulingskurs für Fußballschiedsrichter:innen beginnt am Freitag, 10.03.2023 um 18 Uhr in der Hütte am Sportplatz des BC Uttenhofen. Mindestalter hierzu ist 14 Jahre. Die weiteren Ausbildungstermine werden mit den Teilnehmern individuell vereinbart, voraussichtlich zwei weitere Termine und eine schriftliche Prüfung. Die frischgebackenen Schiris werden in ihren ersten drei Spielen von erfahrenen Unparteiischen begleitet. Zum Einstieg erhält jeder Schiedsrichter-Neuling eine komplette Schiedsrichter-Erstausstattung (adidas-Ausrüstung mit Trikot, Hose und Strümpfen sowie ein „Schiri-Set“ mit dem erforderlichen Handwerkszeug im Gesamtwert von 150 Euro). Die Spielleitungen werden mit Aufwandsentschädigungen zwischen 15 und 25 Euro pro Partie zuzüglich Fahrtspesen vergütet. Zudem hat jeder Schiedsrichter kostenlosen Zutritt in alle deutschen Fußballstadien, auch in der Bundesliga. Das Ehrenamt als Schiedsrichter ist dabei kein „Full-Time-Job“, die Anzahl der Einsätze pro Saison und die Einsatztage können variabel gestaltet werden. Obmann Wolfgang Inderwies: „Wir freuen uns über jeden zusätzlichen Schiri, auch wenn er oder sie nur eine Handvoll Spielleitungen pro Saison übernehmen kann. Außerdem dürfen auch gerne Interessenten zu unserem Kurs kommen, die einfach ihre Regelkunde ein bisschen auffrischen wollen, ohne anschließend Schiedsrichter zu bleiben.“ Weitere Infos und Anmeldung bei Wolfgang Inderwies unter srg-paf@mail.de.
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