Spuren Pfaffenhofener Vorfahren - von Archäologen freigelegt
02. Oktober 2018

Wenn in Pfaffenhofen irgendwo Ausgrabungen stattfinden, recken viele Passanten neugierig die Hälse, um zu sehen, was zum Vorschein kommt. Nur selten erlauben Grundstücks-besitzer und Archäologen Führungen auf ihrem Grabungsgelände. Deshalb freuten sich gut 20 Pfaffenhofener über die Gelegenheit, sich vor Ort in der Baugrube von Peter Fuchs in der Münchener Straße 6 zu informieren, auch wenn kein Schatzfund zu erwarten war.
Auch hier ergaben die Grabungen neue Erkenntnisse, zum Beispiel, dass der Stadtgraben zumindest an dieser Stelle nicht - wie bisher angenommen, dauerhaft mit Wasser gefüllt war, nur zeitweise durch starke Regenfälle oder Ilmhochwasser. So sagt die Grabungsleiterin Alexandra Völter von der Firma Arch-Bau bei der Führung für den Heimat- und Kulturkreis. Es wurde hinuntergegraben bis zum Grund, d. h. bis zum Kies aus der Eiszeit.
Wahrscheinlich befand sich hier ein sogenannter Zwinger, der zwischen Mauer und Wasser-graben lag, wie Heinrich Streidl in seiner Stadtgeschichte angibt. Die Stadtmauer befand sich noch hinter den Ziegeln am nördlichen Grabungsrand, die von der letzten Bebauung stammen. Die Pfosten der Grabenbefestigung an der Stadtmauer sind im feuchten Erdreich weitgehend zerfallen und haben nur dunkle Stellen hinterlassen.
Der Fund von Schlacke legt nahe, dass sich in der Nähe einmal eine Schmiede befand, noch bevor die ersten Schmieden hier durch Dokumente belegt sind. Gleich zwei sind nachweis-bar: Eine Nagelschmiede am ehemaligen Münchener Tor, heute Münchener Str. 3, direkt gegenüber der Grabungsstätte, und eine Huf- und Waffenschmiede am Ort der Schmiede in der Schulstraße 2, dem Nachbargrundstück, die schon lange stillgelegt war und vor wenigen Jahren abgerissen wurde. Wegen der Brandgefahr mussten Schmieden außerhalb der Stadtmauer liegen, was die gegenwärtigen Grabungsfunde belegen.
Ganz ungewöhnlich und fast anrührend sind die Fußspuren von Pfaffenhofener Vorfahren aus der Zeit um 1500: Hier sind Erwachsene, Kinder und Tiere kreuz und quer über den feuchten, lehmigen Boden gestapft und haben ihre Eindrücke hinterlassen. Danach haben sie sich mit Sand gefüllt und sich auf diese Weise sichtbar erhalten: die Abdrücke von Hundepfoten, Schuhen, nackten Zehen und Kinderfüßchen.
Der Stadtgraben wurde schon kurz nach 1500 aufgegeben und stand zunächst offen. Durch wirkungsvollere Waffen verlor die Stadtmauer nach dem 30-Jährigen Krieg (1618 - 1648) ihre Bedeutung und wurde bis auf Reste abgetragen. Das davorliegende Areal wurde aufgefüllt, als Gartenland benutzt bzw. ab der Mitte des 17. Jahrhunderts bebaut.
Unter den aufgefundenen Scherben aus dieser Zeit befand sich auch Glas, der Hals eines grünlichen Fläschchens z. B., aber kein Fensterglas, das sich die Bewohner dieser Häuser offenbar nicht leisten konnten. Ein Plumpsklo hoben sich die Archäologen für den Schluss auf, weil hier erfahrungsgemäß alles entsorgt wurde, was nicht mehr brauchbar war. Wir werden noch erfahren, worum es sich dabei handelte.
Die Grabungsbefunde werden in minutiösen Zeichnungen auf Millimeterpapier festgehalten, richtige Kunstwerke, zu schade, um in irgendeinem Archiv zu verschwinden. Deshalb plant der Heimat- und Kulturkreis im nächsten Jahr eine Ausstellung. Diese Dokumentationen werden in der Dienststelle des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege in Thierhaupten aufbewahrt. Dorthin führte eine Exkursion des Heimat- und Kulturkreises am 10. Oktober.
Erfahren Sie mehr über Ausgrabungen auf der Homepage des Heimat- und Kulturkreises Pfaffenhofen unter "Archäologie" auf www.hkk-paf.de.
Auch hier ergaben die Grabungen neue Erkenntnisse, zum Beispiel, dass der Stadtgraben zumindest an dieser Stelle nicht - wie bisher angenommen, dauerhaft mit Wasser gefüllt war, nur zeitweise durch starke Regenfälle oder Ilmhochwasser. So sagt die Grabungsleiterin Alexandra Völter von der Firma Arch-Bau bei der Führung für den Heimat- und Kulturkreis. Es wurde hinuntergegraben bis zum Grund, d. h. bis zum Kies aus der Eiszeit.
Wahrscheinlich befand sich hier ein sogenannter Zwinger, der zwischen Mauer und Wasser-graben lag, wie Heinrich Streidl in seiner Stadtgeschichte angibt. Die Stadtmauer befand sich noch hinter den Ziegeln am nördlichen Grabungsrand, die von der letzten Bebauung stammen. Die Pfosten der Grabenbefestigung an der Stadtmauer sind im feuchten Erdreich weitgehend zerfallen und haben nur dunkle Stellen hinterlassen.
Der Fund von Schlacke legt nahe, dass sich in der Nähe einmal eine Schmiede befand, noch bevor die ersten Schmieden hier durch Dokumente belegt sind. Gleich zwei sind nachweis-bar: Eine Nagelschmiede am ehemaligen Münchener Tor, heute Münchener Str. 3, direkt gegenüber der Grabungsstätte, und eine Huf- und Waffenschmiede am Ort der Schmiede in der Schulstraße 2, dem Nachbargrundstück, die schon lange stillgelegt war und vor wenigen Jahren abgerissen wurde. Wegen der Brandgefahr mussten Schmieden außerhalb der Stadtmauer liegen, was die gegenwärtigen Grabungsfunde belegen.
Ganz ungewöhnlich und fast anrührend sind die Fußspuren von Pfaffenhofener Vorfahren aus der Zeit um 1500: Hier sind Erwachsene, Kinder und Tiere kreuz und quer über den feuchten, lehmigen Boden gestapft und haben ihre Eindrücke hinterlassen. Danach haben sie sich mit Sand gefüllt und sich auf diese Weise sichtbar erhalten: die Abdrücke von Hundepfoten, Schuhen, nackten Zehen und Kinderfüßchen.
Der Stadtgraben wurde schon kurz nach 1500 aufgegeben und stand zunächst offen. Durch wirkungsvollere Waffen verlor die Stadtmauer nach dem 30-Jährigen Krieg (1618 - 1648) ihre Bedeutung und wurde bis auf Reste abgetragen. Das davorliegende Areal wurde aufgefüllt, als Gartenland benutzt bzw. ab der Mitte des 17. Jahrhunderts bebaut.
Unter den aufgefundenen Scherben aus dieser Zeit befand sich auch Glas, der Hals eines grünlichen Fläschchens z. B., aber kein Fensterglas, das sich die Bewohner dieser Häuser offenbar nicht leisten konnten. Ein Plumpsklo hoben sich die Archäologen für den Schluss auf, weil hier erfahrungsgemäß alles entsorgt wurde, was nicht mehr brauchbar war. Wir werden noch erfahren, worum es sich dabei handelte.
Die Grabungsbefunde werden in minutiösen Zeichnungen auf Millimeterpapier festgehalten, richtige Kunstwerke, zu schade, um in irgendeinem Archiv zu verschwinden. Deshalb plant der Heimat- und Kulturkreis im nächsten Jahr eine Ausstellung. Diese Dokumentationen werden in der Dienststelle des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege in Thierhaupten aufbewahrt. Dorthin führte eine Exkursion des Heimat- und Kulturkreises am 10. Oktober.
Erfahren Sie mehr über Ausgrabungen auf der Homepage des Heimat- und Kulturkreises Pfaffenhofen unter "Archäologie" auf www.hkk-paf.de.
Autor: Heimat- und Kulturkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm
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