Starkregenereignis: Stadt zieht Bilanz
12. September 2023
In der vergangenen Stadtratssitzung berichteten der Leiter des Haupt- und Ordnungsamtes, Hans-Dieter Kappelmeier, und der Leiter des Brand- und Katastrophenschutzes, Roland Seemüller, über das Starkregenereignis Ende August: Am Samstag, 26. August traf eine Unwetterfront Pfaffenhofen und sorgte für extremen Starkregen. Innerhalb von nicht einmal 30 Minuten stürzten rekordverdächtige 63 Liter pro Quadratmeter herunter. Eine solche kurzfristige Regenmenge konnten die Kanäle und Stauraumkanäle in der Stadt nicht mehr aufnehmen, so dass es zu zahlreichen Überschwemmungen kam. Zum Vergleich: bei dem sogenannten „HQ100“ – ein 100-jährliches Hochwasser, das statistisch gesehen mindestens einmal in 100 Jahren vorkommt – wird die gleiche Regenmenge von 65 Litern pro Quadratmeter in drei Stunden erreicht!
Roland Seemüller berichtete über die Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr Pfaffenhofen, die – unterstützt durch die Wehren aus den Ortsteilen Ehrenberg und Uttenhofen sowie aus dem Umland (die Feuerwehren Ebenhausen, Geisenfeld, Hohenwart, Jetzendorf, Münchsmünster und Reichertshausen) und durch das THW – von Samstag, 16.40 Uhr bis Sonntag, 2.30 Uhr dauerhaft im Einsatz war. Innerhalb kürzester Zeit gingen 120 Einsatzmeldungen ein; Hilfeleistung erfolgte insbesondere bei überschwemmten Kellern, Tiefgaragen, Wohnungen, Verkaufsräumen, überfluteten Fahrbahnen und Brandmeldungen. Darüber hinaus rettete die Feuerwehr sechs Personen, die in Fahrzeugen vom Wasser eingeschlossen waren. Bürgermeister und Stadtrat sprachen allen beteiligten Helfern ihre große Anerkennung aus.
Umgehend wurden auch Kontrollfahren zu den Regenüberlauf- und Regenrückhaltebecken sowie zur allgemeinen Lageerkundung durchgeführt. Das System der Regenrückhaltebecken, etwa im Gebiet Pfaffelleiten und in der Mozartstraße, und der Flutgraben haben sich in der Kreisstadt durchweg bewährt. Die kurzfristig hochgeschnellten Pegelstände an Ilm und Gerolsbach waren am Samstagabend bereits nach knapp 90 Minuten wieder zurückgegangen.
Nach dem Unwetter sind Feld- und Schotterwege teilweise ausgeschwemmt. Deren Wiederherstellung wird noch etwa sechs Wochen in Anspruch nehmen. Zudem wurde die B13 in einem Teilbereich aufgeschwemmt; der Schaden an der Bundesstraße wurde allerdings bereits behoben. Hingegen wird die Instandsetzung der neuen Pumpenanlage des Ilmbades noch einige Zeit dauern, weshalb das Freibad am 28. August vorzeitig in die Winterpause gehen musste. Am Schul- und Sportzentrum Niederscheyern wurden der Allwetterplatz und die Dreifachturnhalle durch das Regenwasser in Mitleidenschaft gezogen. Die Turnhalle muss während der vierwöchigen Trocknungszeit geschlossen bleiben; die Nutzer der Halle wurden über die Sperrung informiert.
Weitere Informationen zum Starkregenereignis sowie zu Möglichkeiten des Hochwasser-Selbstschutzes gibt es unter pfaffenhofen.de/hochwasser
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