Ukrainische Familien und deutsche Freunde feierten das orthodoxe Osterfest
17. April 2023
Mit einem reichhaltigen Osterbuffet, Musik, Tanz und viel Zeit für Gespräche feierten zahlreiche ukrainische Familien am Sonntagnachmittag im katholischen Pfarrheim Pfaffenhofen das orthodoxe Osterfest. Mit dazu eingeladen hatten sie ihre deutschen Gastfamilien sowie Begleiter und Helfer. Den Auftakt der Feier bildete ein festlicher Ostergottesdienst in der Spitalkirche, der von Pfarrer Zorian Bereza zelebriert wurde, der als Seelsorger für Geflüchtete aus der Ukraine in München arbeitet.
Vor einem Jahr, zwei Monate nach Kriegsbeginn, hatte der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen (IKVP) die Ukrainer, die in den Landkreis Pfaffenhofen geflüchtet waren, zur gemeinsamen Feier des orthodoxen Osterfestes ins Pfarrheim eingeladen. Inzwischen gibt es im IKVP unter dem Namen „Dim UA“ - Haus Ukraine“ eine ukrainische Ländergruppe, die von Svitlana Ziskins, Yuliia Lazoryshyn und Nataliia Giesecke geleitet wird und nun die Organisation des Festes übernommen hatte.
Gemeinsam mit der IKVP-Vorsitzenden Marita Emrich begrüßten die Ukrainerinnen ihre Landsleute und sie bedankten sich bei ihren deutschen Gästen für deren Hilfe, ihr Engagement und ihre Herzlichkeit seit nun bereits 14 Monaten. Ein Dankeschön ging auch an viele fleißige Bäckerinnen und Köchinnen: Sie hatten leckere Speisen mitgebracht, die zu einem traditionellen ukrainischen Ostermahl gehören, und so kam ein reichhaltiges Buffet mit unterschiedlichsten süßen und deftigen Köstlichkeiten zusammen. Besonders wichtig war dabei das Osterbrot „Paska“, das die Ukrainerinnen in ganz verschiedenen Variationen, ganz nach ihrer jeweiligen regionalen Tradition, gebacken hatten.
Das „Paska“ war zuvor im Gottesdienst von Pfarrer Bereza gesegnet worden. „Wir wissen zu schätzen, dass wir hier in Deutschland so gut aufgenommen wurden“, betonte der Pfarrer. Er erläuterte, dass die ukrainische Kirche, die ihr Osterfest derzeit noch nach dem julianischen Kalender ausrichtet, demnächst zum gregorianischen Kalender übergeht, der auch im Westen üblich ist: „Dann feiern wir alle gemeinsam Ostern!“
Eine erste Aktion hatte die neue ukrainische Ländergruppe im Internationalen Kulturverein übrigens schon am Karsamstag durchgeführt: An einem Stand auf dem Wochenmarkt verkauften die Ukrainerinnen ihr Osterbrot und schöne Ostereier, die sie ganz nach ukrainischer Tradition in einem aufwendigen Verfahren von Hand mit Wachs bestrichen und bunt bemalt hatten. Der Erlös kommt, wie auch das beim Osterfest am Sonntag gespendete Geld, einem Hilfsprojekt in der Ukraine zugute.
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