Bild von Hopenfeld Pfaffenhofen

„Vision 1900“ – Anfänge im Pfaffenhofener Personennahverkehr auf Straße und Schiene

Personenverkehr im 19. Jahrhundert: Die Kutsche auf der Münchener Straße begegnet einem der ersten Personenzüge am Bahnhof (ca. 1870).

Die Diskussion um Ausbau und Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs ist kein Phänomen der Gegenwart, sondern war schon im 19. Jahrhundert ein Thema. Bereits vor über 100 Jahren standen interessante verkehrstechnische Projekte zur Debatte, die Pfaffenhofen mit der näheren und ferneren Region verbanden. Einige Vorhaben kamen jedoch nicht zustande.

Geplante Eisenbahnverbindung Pfaffenhofens mit Erding

Ein Motor für den öffentlichen Personennahverkehr und das Geschäftsleben war die Eröffnung  der zunächst eingleisigen Eisenbahnlinie München–Ingolstadt am 14. November 1867. In einem weiteren Schritt sollte nach den Metropolen auch das Umland erschlossen werden.

Ein Projekt sah vor, das Eisenbahnnetz um die Kreisstadt nach Osten zu erweitern. So diskutierte die Eisenbahnverwaltung bereits 1868 eine Trasse, die heute eine Anbindung Pfaffenhofens an den Münchner Flughafen bedeuten würde: Als Fortsetzung der über Rosenheim führenden „Brennerbahn“ war damals für den Handelsverkehr eine Verkehrsverbindung vom Alpenraum nach Norden angedacht. Die vorgesehene Bahnlinie sollte von Erding über Freising nach Pfaffenhofen führen und einen Anschluss zur ein Jahr zuvor eröffneten Strecke München–Ingolstadt schaffen. Das Projekt kam jedoch aufgrund zahlreicher anderer Eisenbahnprojekte dieser Zeit nicht zur Ausführung.

Das Projekt „Gerolsbachtal-Bahn“

Ein weiterer Versuch zum Ausbau des Schienennetzes war die 1899 geplante „Gerolsbachtal-Bahn“ mit Start in Pfaffenhofen. Sie sollte die noch fehlende Verbindung nach Westen bringen und im Endstadium über Scheyern, Gerolsbach und Klenau bis Aichach führen. Hier stand der Baubeginn unmittelbar bevor, nachdem die Trasse bereits exakt festgelegt und ausgesteckt worden war. Doch sorgten damals zahlreiche, in Planung befindliche Lokalbahnprojekte dafür, dass dieses Projekt zurückgestellt wurde. 1919 stand die Linie entlang des Gerolsbachs nochmals zur Diskussion, aber die „Verreichlichung“, die für den Verlust der eigenständigen bayerischen Eisenbahnverwaltung und deren Zentralisierung in Berlin gesorgt hatte, brachte endgültig das Ende aller Überlegungen.

Motorisierte Verbindungen ab 1900

Nach dem Ausbau des Straßennetzes ab Mitte des 19. Jahrhunderts sorgten zunächst von Pferden gezogene Postomnibusse für eine Anbindung Pfaffenhofens an die Großstädte. Die Fahrten führten nach Eichstätt und Lohhof, wo ein Anschluss an die 1858 eröffnete Bahnlinie Landshut–München bestand. Erstmals waren von Pfaffenhofen aus Reisen über größere Distanzen möglich, die München oder Ingolstadt zum Ziel hatten.

Das beginnende 20. Jahrhundert bis zum Kriegsbeginn 1914 brachte ein erstaunliches Angebot an Motorwagenfahrten von Pfaffenhofen in die Region bzw. in umgekehrter Richtung, um Handel und Gewerbe in der Region zu beleben. 1904 startete eine Verbindung Freising–Schweitenkirchen–Pfaffenhofen mit vier Automobilen, die zwei- bis dreimal täglich verkehrten. Ab 1909 gab es Fahrtmöglichkeiten von Pfaffenhofen nach Scheyern sowie nach Hohenwart und Schrobenhausen, wahlweise über Tegernbach oder Pörnbach.

Die motorisierten Fahrzeuge erhielten im städtischen Holzgarten am Beginn der Moosburger Straße einen Einstellraum mit Wartebereich für die Chauffeure, die Betriebsleitung lag beim Postamt. Bis zum Beginn der Massenmotorisierung und dem einsetzenden Individualverkehr waren die Reisemöglichkeiten mit Eisenbahn und Motorwagen von großer Bedeutung.

Bitte klicken Sie hier, um den vollständigen Beitrag bei PAFundDU zu öffnen.