Vorverkauf beginnt
27. März 2023
Das Programm für die bevorstehenden Paradiesspiele 2023 steht. Von 10. Juni bis 6. August finden knapp 30 Veranstaltungen mit paradiesischem und bayerischem Bezug statt. Die Besucherinnen und Besucher erwartet dabei ein sommerliches Kulturprogramm mit Theater, Konzerten, Lesungen und Ausstellungen. Die Stadt konnte in Anknüpfung an die erfolgreichen letzten beiden Ausgaben des Festivals 2013 und 2018 erneut ein vielfältiges Programm zusammenstellen – auch durch die Mitwirkung von Pfaffenhofener Kulturschaffenden und Vereinen. Der Vorverkauf beginnt am 27. März 2023.
Bürgerbühne im Zentrum der Paradiesspiele
Bereits zum dritten Mal veranstaltet die Stadt die Paradiesspiele zu Ehren des Pfaffenhofener Schriftstellers Joseph Maria Lutz. Der Titel nimmt dabei Bezug auf das berühmteste Stück des Autors: dem Theaterstück „Der Brandnerkaspar schaut ins Paradies“. Lutz verstand sich als Volksschriftsteller und ein Großteil seines Werkes basiert auf der lebenslangen thematischen und sprachlichen Auseinandersetzung mit seiner Heimat Bayern und der bairischen Sprache. Die Stadt folgt den Spuren des heimatverbundenen Schriftstellers und stellt neben dem Begriff Paradies, die bairische Sprache und Kultur in den Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe. Die offizielle Eröffnung der Paradiesspiele findet am 10. Juni am Unteren Hauptplatz statt.
Das Theaterstück „Der Brandnerkaspar schaut ins Paradies“ bildet das Herzstück des Festivals, verwirklicht als Freilichtaufführung vor der Kulisse des Oberen Hauptplatzes. Am 17. Juni findet die Premiere des Stücks rund um den lebenslustigen Brandnerkaspar und den fast tollpatschigen Boanlkramer unter Regie von Falco Blome statt. In den darauffolgenden Wochen folgen acht weitere Freilicht-Vorstellungen: 22./23./25./29. Juni, 2./ 7./ 8. und 9. Juli. Neu ist in diesem Jahr, dass die Inszenierung als Bürgerbühne, verantwortet von der Stadt Pfaffenhofen, verwirklicht wird: die Bürgerinnen und Bürger waren aufgerufen sich für das Stück zu bewerben. Die Proben haben mittlerweile begonnen und alle Rollen, bis auf die zwei Hauptrollen, sind mit Laien besetzt.
Ziel der Paradiesspiele ist es, den Pfaffenhofener Dichter Joseph Maria Lutz wieder stärker im Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger zu verankern. Teile des Werkes sowie seine Biografie werden im öffentlichen Raum durch unterschiedlichste Installationen inszeniert und so den Pfaffenhofenerinnen und Pfaffenhofenern nähergebracht.
Bayerische Kultur
Die vielfältigen Veranstaltungen des Festivals verbinden traditionelle bayerische Volkskultur mit der Modernen. Dass das Bayrische das wahre Hochdeutsch ist, zeigt am 15.Juli der Journalist Gerald Huber in einem unterhaltsamen aber auch anspruchsvollem Streifzug durch die bayrische Sprache, musikalisch untermalt von der Akkordeonistin Maria Reiter. Am 18. Juni gastieren Johanna Bittenbinder, Heinz-Josef Braun und Stefan Murr zusammen mit dem Art Ensemble Passau auf der Festspielbühne. Sie präsentieren die Erzählung vom Wildschütz „Jennerwein“ als ein Live-Hörspiel mit „vogelwilder Musik“. Für die kleinen Pfaffenhofenerinnen und Pfaffenhofener gibt es am Nachmittag die bayrische Version von „Robin Hood“ als Live-Hörspiel von Stefan Murr und Heinz-Josef Braun.
Am 5. Juli stellt der Journalist Achim Bogdahn seine paradiesische Reise zu den höchsten Gipfeln Deutschlands mit seinem Buch „Unter den Wolken“ an einem neuen, besonderen Veranstaltungsort vor: Das Springerbecken des Ilmbads wird in diesem Sommer Lese-Ort. Dort präsentieren auch Maria Hafner und Franz Josef Strohmeier Ende Juni „Kraftbayrisches aus der Bauern-Erotik“ mit Texten und Liedern des bayerischen Heimatdichters Georg Queri.
Um bayerische Volksschauspielkunst, aber auch um ein Kulturerbe, geht es bei dem Theaterstück, mit dem Michael Lerchenberg und sein Ensemble in der KulturAula am 21. Juli gastieren: Mit „Sturzflüge im Zuschauerraum“ hat der Schauspieler Lerchenberg, der als einer der brillantesten Valentin-Interpreten gilt, dem legendären Volkssänger ein komplettes Bühnenprogramm gewidmet.
Musik von der österreichischen Legende, Georg Kreisler, bringen am 28. Juli der bayerische Liedermacher, Maxi Pongratz und der bayerische Schauspieler und Sänger, Stephan Zinner, auf die Festspielbühne.
10 Jahre Lutz-Stipendium
2013 wurde das Lutz-Stipendium zu Ehren des bekannten Pfaffenhofener Schriftstellers ins Leben gerufen. Sein zehnjähriges Jubiläum begeht das Stipendium wieder mit einem Symposium. Die Stadt lädt, wie bereits 2018, zu einem mehrtägigen Arbeits- und Austauschtreffen. Die bisherigen Stipendiatinnen und Stipendiaten und weitere geladene Schriftstellerinnen und Schriftstellern kommen unter der Leitung des aus Pfaffenhofen stammenden Lyrikers und diesjährigen Jean-Paul-Preisträger Nico Bleutge zusammen. Sie geben im Anschluss an das Lutz-Symposium am 22. Juli eine Abschlusslesung im Rathaus.
Kultursommer als Teil der Paradiesspiele
Obwohl die Paradiesspiele den ganzen Sommer stattfinden, müssen sich Freunde und Fans des Kultursommers keine Sorgen machen: Thematisch eingebettet finden die großen und beliebten Open-Air-Veranstaltungen des Kultursommers auch 2023 während der Paradiesspiele statt.
Den Beginn macht die Internationale Nacht, die in diesem Jahr den Schwerpunkt Afrika hat. Beim „Zaabu Africa!“-Festival dreht sich alles um afrikanische Musik und Kultur. Wie gewohnt als Open Air am Hauptplatz mit Verpflegung durch die Pfaffenhofener Kulturvereine. Veranstaltet wird die Internationalen Nacht in einer Kooperation zwischen der Stadt, dem intakt Musikinstitut und dem Initiator Julian Oswald.
Die Lange Nacht der Kunst und Musik gibt es zum ersten Mal als zweitägige Veranstaltung. Am 30. Juni und 1. Juli wird bei der größten Open-Air-Veranstaltung in der gesamten Pfaffenhofener Innenstadt gefeiert: Unter anderem warten viele Live-Konzerte, Ausstellungen, Streetfood-Stände, ein Künstlermarkt, Walking Acts und ein großer Kinderbereich auf die Besucherinnen und Besucher.
Auch weitere Kultursommerformate finden ihren Platz in den Paradiesspielen: Am 23. Juni lädt die Stadtjugendpflege wieder zur Kurzfilmnacht auf der Ilminsel ein. Außerdem sind alle Fotografie-Liebhaber am darauffolgenden Tag zum Mitmachen bei der Fotogehgrafie eingeladen.
Das Open Park Festival PFA’HOFA im Ilmbad geht am 8. und 9. Juli in eine zweite Runde: Neben Badespaß, Konzerten von Bands aus der Region und gemütlicher Picknick-Atmosphäre gibt es zahlreiche Foodtrucks und ein Unterhaltungsprogramm für Kinder. Veranstaltet wird das Festival von der Arbeiterwohlfahrt (AWO), dem Jugendwerk der AWO, dem MetalCrew Kultur e. V. und dem Verein Oroboros in Kooperation mit der Stadt Pfaffenhofen.
Sommerliche Abende im Bürgerpark
Der Bürgerpark hat sich inzwischen als beliebte Konzertbühne etabliert. Bei den drei geplanten Bürgerparkkonzerten lassen sich die lauen Sommernächte auf der Picknickwiese voll und ganz auskosten. Zu Gast sind dieses Mal Kört Kabein mit bayerischem Rock am 13. Juli, Rad Gumbo mit bayerischem Blues und New Orleans-Soul am 20. Juli und die Unterbiberger Hofmusik mit bayerischer Volksmusik und Tradimix am 27. Juli.
Der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen lädt ebenfalls im Rahmen der Paradiesspiele in den Bürgerpark ein. Am „Baum der Religionen“ findet am 14. Juni das alljährliche Friedensgebet mit Vertretern der christlichen, islamischen und buddhistischen Religionsgemeinschaften statt.
Noch mehr Musik im Bürgerpark gibt es im Rahmen des Klimaschutztages am Sonntag, 16. Juli. Im Anschluss an die Preisverleihung des diesjährigen Klimaschutzpreises gibt das Gitarren-Duo Tom & Häns ihre feine Akkustik-Musik zum Besten.
Hochkarätige Kunst und Musik
Kunst darf bei den Paradiesspielen natürlich nicht fehlen. Der Neue Pfaffenhofener Kunstverein zeigt von 16. Juni bis 23. Juli die Ausstellung „Fünf Tage im Garten“ von Günter Derleth. Der Fotokünstler zeigt in der Kunsthalle aktuelle Arbeiten, die alle mit der selbst gebauten Camera obscura, einer einfachen Lochkamera, gemacht wurden. Seit 1993 widmet sich Derleth der künstlerischen Arbeit mit der Camera obscura und bewegt sich dabei bewusst weg vom Digitalen, hin zu den Ursprüngen der Fotografie.
Auch die jährlich stattfindende Ausstellung Hallertauer Künstler, die alljährliche Werksschau regionaler Kunst in der Städtischen Galerie, ist von 17. Juni bis 16. Juli Teil der Paradiesspiele.
Die Galerie KUK44 zeigt die Ausstellung „Garten Eden – Maior autem est caritas“ von Massimo Danielis. Von 15. Juni bis 27. Juli sind in der Galerie die abstrakten Werke zu sehen, die sich mit paradiesischen Landschaften befassen, die sich wie aus einer Vogelperspektive in ungewöhnliche, Fleckerlteppich-ähnliche Motive verwandeln.
Die Paradiesspiele bieten noch weitere musikalische Highlights: Am 9. Juli laden Marie-Therese Dauber und Bärbel Speck-Betz zu einer Konzert-Matinee in den Festsaal ein. Auf dem Programm stehen Stücke zweier bayerischer Komponisten: Richard Strauss und Max Reger. An vier aufeinanderfolgenden Sonntagen finden in der Spitalkirche Konzerte im Rahmen von „MEMO! 2023“ statt. Die Zuschauer können sich bei den Konzerten des Kammerchors A-cappella-nova unter Leitung von Max Penger unter anderem auf die „Deutsche Bauernmesse“ von Annette Thoma und die „Krönungsmesse“ von Wolfgang Amadeus Mozart freuen.
Am 21. Juli präsentieren die Stadtkapelle Pfaffenhofen und De Stoakirchana unter dem Titel „Böhmische Liebe“ im Innenhof des Landratsamts böhmische und bayerische Blasmusik. Das Ensemble Phoenix nimmt sein Publikum am 3. August in der Spitalkirche mit auf eine Reise zwischen Himmel und Erde. Das Programm enthält unter anderem Werke von Georg Friedrich Händel, Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Schubert, Arvo Pärt und auch Joseph Haas, einem bayerischen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Das Ensemble besteht aus Dieter und Christiane Sauer (Geige und Bratsche), Marie-Therese Daubner (Violoncello), Stefan Daubner (Klavier), Thomas Hofer (Violine) und Julia Rempe (Sopran).
Das vollständige Programm ist ab dem 27. März online auf pfaffenhofen.de/paradiesspiele zu finden.
Lutz-Geburtstag
Den Auftakt bildet wie auch bei der letzten Ausgabe eine kleine, aber feine musikalische Lesung zum 130. Geburtstag Joseph Maria Lutz’ am 5. Mai. Im Festsaal des Rathauses wird Kulturreferent Reinhard Haiplik, basierend auf seiner 2013 erschienenen Lutz-Biografie, einen literarischen und persönlichen Blick auf den Schriftsteller werfen. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung wieder von Günter Hausner und dem Ingolstädter Hausgsang mit Vertonungen einiger Gedichten von Joseph Maria Lutz.
Infos:
Für einige Veranstaltungen ist der Eintritt frei. Für alle anderen Events gibt es Tickets im Vorverkauf auf okticket.de unter „Paradiesspiele“, in Pfaffenhofen im Kultur- und Tourismusbüro im Haus der Begegnung (Öffnungszeiten: Mo-Fr 13.30 - 17 Uhr) und im Intakt Musikinstitut, Raiffeisenstraße 33 in Pfaffenhofen sowie an der Abendkasse. Zudem sind Karten an allen gängigen Vorverkaufsstellen der Region erhältlich.
Ermäßigungen erhalten Schüler, Studenten und Schwerbehinderte sowie Personen mit Sozialrabatt.
Bitte klicken Sie hier, um den vollständigen Beitrag bei PAFundDU zu öffnen.