Waldbesitzvereinigung (WBV) Pfaffenhofen: Wald und Klimaschutz
12. September 2024
Die Stadt Pfaffenhofen besitzt mehrere Hektar Wald, die der Öffentlichkeit nicht nur zur Naherholung, sondern auch dem Klimaschutz durch viele verschiedene Ökosystemleistungen dienen.
Doch seit Jahrzehnten häufen sich Stürme, trockene und langanhaltende Hitzeperioden, die in unseren Wäldern teilweise einen Totalverlust der Bäume verursachen. Diese Bäume fallen als Lieferant für den klimaneutralen Baustoff Holz aus, über den sehr lange und effektiv Kohlenstoffdioxid gebunden werden kann. Darum ist es wichtig, unsere Wälder zeitnah in klimastabile, nutzbare Bestände umzubauen.
Waldumbau heißt Holznutzung. Durch die Fällung von Bäumen kommt Licht auf den Waldboden. Nur so können junge Bäume nachwachsen. Wo verschiedene Baumarten als Samenbäume vorhanden sind, kann eine vielfältige Naturverjüngung aufkeimen. Nur wo Samenbäume fehlen, werden die gewünschten Baumarten gepflanzt.
Entscheidend für die gemischte Naturverjüngung ist ein angepasster Wildbestand, da vorrangig Rehe durch ihr selektives Fressverhalten einzelne Baumarten soweit herausfressen, dass diese später in der heranwachsenden Naturverjüngung fehlen.
Neben der Baumartenvielfalt im Waldinneren, ist ein mit Blühsträuchern durchsetzter Waldrand erstrebenswert. Waldränder sind besonders reich an Tieren und Pflanzen. Hier findet man Arten, die sowohl im Wald vorkommen, aber auch das lichte Freiland bevorzugen. Die Pflege der Waldränder orientiert sich an der traditionellen Nutzung als Mittelwald. Unter dem lichten Schirm von Eichen, Kiefern oder Kirschbäumen entwickelt sich eine blütenreiche Strauchschicht aus z.B. Schlehe, Weißdorn oder Hartriegel die Nahrung und Versteckmöglichkeiten für verschiedene Vogel- und Insektenarten bietet.
Einen Beitrag zum Biotopschutz leistet das Belassen von Totholz im Wald. Es dient nicht zur Speicherung von Kohlenstoffdioxid, da nach Zersetzung des Holzes nur 4 % des Kohlenstoffdioxids im Wald verbleiben. Jedoch bietet es ein Zuhause für Spechte, Meisen, Fledermäuse, Bilche, Tauben und Marder. Für bestimmte Insekten und Pilze ist das Totholz eine willkommene Nahrungsquelle und durch die Zersetzung entstehen Kleinlebensräume. Diese bieten diversen Tieren Verstecke vor Fressfeinden. Liegengebliebene Stämme und Äste saugen sich zudem mit Wasser voll und tragen damit zum kühl-feuchten Innenklima des Waldes bei.
Wasserflächen im Wald sind vor allem Lebensraum und Kinderstube für viele Insekten und Amphibien während ihrer verschiedenen Entwicklungsstadien. Gleichzeitig verlangsamen die Wasserflächen den Abfluss von Niederschlagswasser in Bäche und Flüsse. Sie beugen damit Hochwässern vor und halten den Wald kühl und feucht. Die Insekten, die in Feuchtbiotopen heranwachsen, sind die Nahrungsgrundlage für Amphibien, Vögel und Fledermäuse. Somit leistet der Biotopverbund von Wasserflächen im Wald einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität. Für eine gute Wasserqualität ist es wichtig, die nadelholzdominierten Wälder in vielfältige Mischwälder umzubauen. Diese haben eine erhöhte Filterfähigkeit und sind Garant für sauberes Grundwasser mit Trinkwasserqualität.
Mitmachaktion Totholz und Waldrand
Für mehr Biodiversität im Wald hat die Waldbesitzervereinigung Pfaffenhofen (WBV) zwei Aktionen im Wald geplant, bei der Sie aktiv mitwirken können. Zum einen geht es um die Bepflanzung einer aufgrund von Borkenkäferbefall freigestellten Fläche, wobei der Waldrand mit Blühsträuchern für Vögel und Insekten gestaltet werden soll. Zum anderen soll eine Benjeshecke errichtet werden um Totholz im Wald für Pilze und Insekten anzureichern. Falls Sie teilnehmen möchten, wenden Sie sich bitte direkt an die WBV Pfaffenhofen, E-Mail WBV-PAF@web.de, Tel. 08441/859070.
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