Bild von Hopenfeld Pfaffenhofen

Rückblick auf Drift on Ice 2023

Was für ein Spektakel im Eisstadion! - Rückblick auf Drift on Ice 2023!

„Geiler Scheiß heute – Juliano auf Platz zwei! Drift on Ice 2023 war einfach grandios.” Ein Post im Social-Media lautete so, und geschrieben hat in Christoph Demmel, der Cousin von Julian Bielmeier. Demmel – das weiß jeder Speedway-Insider – prügelte früher selbst erfolgreich um die Ovale, logisch also, dass er sich so freute. Schließlich fuhr sein Verwandter beim Pfaffenhofener Eisspektakel ein starkes Rennen. Wie alle Fans, bekam also auch Bielmeiers Cousin spannende Duelle sowie eine Show mit Laser und Flammen zu sehen. Und der „Local Hero“ wurde zum „Racer des Abends“: Tatsächlich schaffte es Julian Bielmeier auf Platz zwei, hinter dem übermächtigen Ronny Weis.

Die erfahrene Crew vom MC Eisdrifters Meißen reiste mit einem internationalen Teilnehmerfeld an, um für reichlich Action zu sorgen. Und letztlich sei es der Tag des Julian Bielmeier gewesen, stellte auch Tero Aarnio klar. Der Speedway-Profi aus Finnland lobte den Pfaffenhofener sehr: „Julian ist hammermäßig gefahren. Von den heimischen Fans so gefeiert zu werden, ist sensationell. Aber das hat er sich verdient.“

Krücken statt Pokal: Tero Aarnio im Pech!

Aarnio selbst wurde zum Pechvogel: In seinem zweiten Lauf war er nach plötzlichem Kupplungs-Versagen nur noch Passagier auf der eigenen Maschine. Mit dem Fuß voraus schlug er heftig in die Bande ein – so war sein Auftritt beendet. Danach schleppte sich Aarnio humpelnd durchs Fahrerlager und statt eines Pokals nahm er am nächsten Tag zwei Krücken mit in den Flieger nach Helsinki. Auch Sieger Ronny Weis hatte Mitleid: „Was für ein Pech! Tero hätte die Szenerie bestimmt noch gut aufgemischt, wenn er hätte weiterfahren können.” Leider stellte sich später heraus, das Aarnio einen Bruch erlitten hat und der Fuß per Gipsverband fixiert werden musste. Noch am Flughafen ließ er ausrichten: „Ich bin sehr traurig, weil ich richtig gut drauf und bereit war, Ronny zu besiegen. Aber so ist der Rennsport, ich möchte gern beim nächsten Mal in Pfaffenhofen wieder dabei sein, denn die Stimmung war wirklich super.”

Und noch ein Favorit musste zuschauen, als es um den Tagessieg ging: Richard Geyers Maschine funktionierte im abschließenden Vorlauf nicht mehr, weshalb Weis’ Trainingspartner zum Finale nicht mehr an das Startband rollen konnte.

"Quick Quirin" gewinn gegen "Super Julian"!

Lokal-Matador Julian Bielmeier wurde indes enthusiastisch gefeiert. Seine Fans warfen ihn mehrfach in die Luft und er schrie: „Wahnsinn!“ Dabei war er noch mit einer Enttäuschung in das Spektakel gestartet: Das Extra-Rennen unter dem Motto „Eishockey-Spieler (auf Schlittschuhen) gegen Speedway-Fahrer” gewann nämlich Quirin Oexler vom EC Pfaffenhofen gegen ihn und sicherte sich damit das ausgelobte Fass Bier. Auch die Quad-Fahrer, sowie die Junioren auf ihren 50 ccm-Bikes begeisterten die Zuschauer bei „Drift on Ice“.

Wie man sein Bike perfekt über das Eis peitscht, zeigte derweil wieder einmal Ronny Weis, der mit der Maximalpunktzahl in das Finale einzog. „Ich hatte im Training einen Sturz, da dachte ich schon, dass das heute nicht mein Tag werden könnte, erklärte der Routinier. Da machte er sich aber umsonst Sorgen. „In den Läufen ist es dann sehr gut gelaufen.“ Auch am perfekt präparierten Eis hätte das das gelegen, erläuterte er: „Es war hart, dadurch sind keine Rinnen entstanden, so konnte es spannende Kämpfe geben.

Karl Oexler: "Julian ist der gefühlte Sieger!"

Karl Oexler, der Ex-Vorstand vom EC Pfaffenhofen, brachte es bei der Pressekonferenz auf den Punkt: „Ronny Weis auf Eis zu schlagen ist so gut wie unmöglich – also ist Julian Bielmeier der gefühlte Sieger.” Und wie redet der 21-Jährige selbst über seinen großen Wurf? „Ganz ehrlich, kann ich gar nicht genau sagen, warum es so gut ging“, räumte Bielmeier ein. „Ich habe zwei Läufe gebraucht, um rein zu finden. Dann habe ich das passende Setup gefunden und es ist perfekt gelaufen.“ Imposant war die dritte Fahrt des Pfaffenhofeners, als er den Start gewann und Richard Geyer, immerhin Sieger im Jahr 2019, in Schach halten konnte. Auch seinen vierten Lauf gewann Bielmeier und buchte damit sein Direkt-Ticket für das Finale. Hier blieb er zwar ständig an Ronny Weis dran, eine wirkliche Chance, den Favoriten zu bezwingen, gab es aber nicht.

Jürgen Konrad (MSC-Vorstand): "Wir sind mega happy!"

Das Stadion war voll, die Stimmung war bestens – logisch, dass Jürgen Konrad, der Vorsitzende des MSC Pfaffenhofen, nach der Siegerehrung frohlockte: "Wir sind mega happy - das Zusammenwirken, mit den Eisdriftern aus Meißen und dem EC Pfaffenhofen war top!" Über dreißig (!) Fotografen waren vor Ort und zwei TV-Kamerateams. Die lokalen Zeitungen berichteten auf den Titelseiten und in großen Beiträgen. Ob es je ein so großes Medieninteresse bei einem Pfaffenhofener Speedwayrennen gegeben hat? Zumindest darf das bezweifelt werden und Ronny Weis fügte zum Abschluss der Pressekonferenz an: „Wenn es nach uns geht, sehen wir uns bestimmt wieder!“ Fotos: Jürgen Weiner, Ivana Cesarec, Rainer Schaaf!

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