Bild von Hopenfeld Pfaffenhofen

Wieder Sport und Aktivitäten im Freien

Wieder Sport und Aktivitäten im Freien

Im März stand von heute auf morgen plötzlich unser öffentliches Leben still. Die Sportvereine in Pfaffenhofen traf der Lockdown mitten in der heißen Phase der Spielrunde, im Aufbautraining oder die Freizeitsportler in der Vorfreude auf die sommerliche Freiluftsaison. Während die Turn- und Sporthallen, die Billard- und Darträume oder die Fitnesscenter auch Anfang Juni immer noch verwaist bleiben müssen, konnten viele Fußballer, Tennisspieler oder Leichtathleten unter freiem Himmel im Mai dank der Lockerungen wieder starten. Von einem einigermaßen normalen Trainingsalltag kann aber keine Rede sein. Und weil die Hallen noch geschlossen sind, drängt es plötzlich auch Aktive anderer Sportarten an die frische Luft.

Städtische Sportanlagen wieder geöffnet

Die Stadt Pfaffenhofen hat Mitte Mai ihre Sportanlagen für die Vereine wieder geöffnet, ähnlich verfahren die Betreiber anderer Sportstätten. Allerdings gelten für den Sport und das Training im Freien strenge Einschränkungen. Eine der wichtigsten: Maximal fünf Sportler gleichzeitig dürfen in einer Trainingsgruppe sein, diese müssen den Sicherheitsabstand von 1,5 Metern einhalten und dürfen keinen direkten Kontakt zueinander haben. Und die Benutzung der Gemeinschaftsduschen oder -umkleiden ist nicht erlaubt. Die Sportarten, bei denen das einigermaßen funktioniert, liegen auf der Hand. Für die Einhaltung und Umsetzung der Regeln sind die Vereine verantwortlich.

Einige Vereinssportarten unter Vorgaben möglich

Der Tennisclub Pfaffenhofen e. V. hat am Tag, als die Lockerungen in Kraft traten, das Training wieder aufgenommen. Insgesamt gibt es zehn Jugendmannschaften und 13 Erwachsenenteams. Die Jugendmannschaften trainieren wieder – unter Auflagen. Die Trainer sind dafür verantwortlich, dass die Hygienevorgaben umgesetzt werden. Jugendwartin Sabine Nitz will noch einiges geklärt haben: „Zum Beispiel, wohin gehen die Sportler bei einer Unterbrechung durch Regen, denn gemeinsam unter dem Vordach Schutz zu suchen, ist nicht erlaubt.“ Der bayerische Tennisverband ist zuversichtlich, dass schon bald ein Liga-Spielbetrieb unter diesen Auflagen ausgetragen werden kann, im Herbst vielleicht sogar Turniere. Die Verantwortlichen beim TC Pfaffenhofen haben jedoch vor dem Hintergrund der Ansteckungsgefahr die Jugendmannschaften von der Teilnahme an der Punktrunde abgemeldet. Auch eine der Herrenmannschaften verzichtet, da einige Aktive zu den Corona-Risikogruppen gehören.

Die Leichtathletikabteilung des MTV Pfaffenhofen 1862 trainiert seit Mitte Mai wieder unter Auflagen auf dem Sportgelände der Realschule. „Vor allem die rund 70 Kids konnten es kaum erwarten, endlich wieder loszulegen“, sagt Jugendtrainer Benno Brandstetter. Und er räumt ein, „lediglich die Kinder unter zehn Jahren müssen noch aussetzen, weil in deren spielerisch angelegtem Trainingsprogramm die Hygieneregeln nicht oder nur schwer umsetzbar sind.“ Erwachsene wie Kinder müssen hier allerdings Sportgeräte, die von mehreren Sportlern genutzt werden, beim Wechsel jedes Mal desinfizieren. Wettkämpfe sind auch hier frühestens im Herbst denkbar. Bei den Leichtathleten hat die Coronazeit zu einem Andrang an Kindern und Jugendlichen geführt, sodass derzeit dort keine Neuaufnahmen möglich sind.

Während Leichathletik und Tennis natürlicherweise kaum Probleme mit den Abstands- und Kontaktregeln haben, ist das bei König Fußball anders. Die Teams des MTV treffen sich zwar wieder zu Übungseinheiten, jedoch ist vieles, worauf es beim Fußball ankommt, verboten, weil man dabei dem Trainingspartner zu nahe kommen würde. Die Fußballer müssen sich derzeit zudem ihre Trainingsplätze teilen. Weil die Hallen nach wie vor geschlossen sind, drängt es Sportarten nach draußen, die sonst selten unter freiem Himmel zu finden sind. MTV-Vorstand Helmut Reiter steht deshalb vor einer Herausforderung: „Ich schreibe gerade Einteilungen für unsere Plätze, denn wegen Corona haben auch viele andere Abteilungen ihren Bedarf für Trainingsplätze im Freien angemeldet. Das sind zum Beispiel unsere vielen Handballmannschaften oder die Faustballer.“ Die Aktiven, die sich einmal in der Woche zur Konditionsgymnastik treffen, sind sogar auf den Waldspielplatz ausgewichen.

Hoffen auf Neustart

Einige Sportlerinnen und Sportler müssen weiterhin auf ihren Neustart warten, weil sie keine oder nur unzureichende Möglichkeiten zum Ausweichen haben, wie Geräteturner oder die Tischtennisspieler. Bei Kampfsportarten wie Judo, Karate oder Ju-Jutsu gehört der direkte Kontakt zum Trainingspartner zum Alltag, und die Schwimmer hoffen auf eine baldige Öffnung des Freibads, die allerdings noch nicht absehbar ist. Dennoch findet es MTV-Vorstand Helmut Reiter wichtig, dass sich die Aktiven gerade jetzt nicht woanders hin orientieren: „Wir wollen unsere Mitglieder halten und den Kontakt nicht abreißen lassen. Denn es kann ja sein, dass nach coronabedingtem Verzicht auf Sport jemand merkt, es geht auch ohne.“ Der MTV hat sogar eigene Mund-Nasenmasken mit dem Vereinslogo bedrucken lassen, die die gemeinsame Identität stärken.

Sport an der frischen Luft

Was auch während der Ausgangsbeschränkungen erlaubt war und ist, das ist Sport an der frischen Luft, alleine oder mit ausreichend Abstand zu anderen. So nahm die Zahl der Joggerinnen und Jogger, der Walker oder der Radler auf den Wegen rund um Pfaffenhofen nach Inkrafttreten der Ausgangsbeschränkungen deutlich sichtbar zu. Viele haben vielleicht zum ersten Mal entdeckt, dass vor der Haustüre rund um die Stadt zahlreiche beliebte Wander- und Laufstrecken zur Verfügung stehen. Ein Verzeichnis dieser Wege gibt es auf der Internetseite www.pfaffenhofen.de/laufstrecken.

Seit Mitte Mai sind die Geräte des Trimm-Dich-Pfads und der Spielpfad im Stadtwald wieder geöffnet – ein Schild am Startpunkt weist auf die Schutzbestimmungen hin. Der städtische Dirtpark hat wieder geöffnet, die Biker sollten auch hier die 1,5 Meter Sicherheitsabstand zu anderen Fahrern halten, wenn sie bespielsweise auf den nächsten Sprung warten.

Als kleine Anregung für gesunde Aktivitäten im Freien hat der ADFC dem PAFundDU-Bürgermagazin auf der folgenden Seite eine Radltour zusammengestellt, die einfach nachzuradeln ist – am besten alleine oder mit der eigenen Familie.

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