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Zusammenarbeit für mehr Öko-Landbau schreitet voran

Grundlagen für ein Agroforstsystem werden gesetzt.

Bodenallianz, Agroforst und eine gemeinsame Schokolade: Mitte April besuchte eine Delegation aus Turrialba in Costa Rica Pfaffenhofen. Der Besuch erfolgte im Rahmen der kommunalen Nachhaltigkeitspartnerschaft zwischen den beiden Städten. Die Zusammenarbeit im Bereich Landwirtschaft konnte weiter vertieft werden. Das gemeinsame Ziel der Städte ist die Förderung von Öko-Landbau. Bereits seit vier Jahren unterstützt die Bodenallianz der Stadt Pfaffenhofen nachhaltige Landwirtschaft. Dabei geht es vor allem um die Sicherstellung lebendiger Böden, den Erhalt von Artenvielfalt und um bio-regionale Lebensmittelversorgung.

Umsetzung der Bodenallianz in Turrialba

Ein Projekt, das die beiden Kommunen während des Besuchs auf den Weg brachten ist die Umsetzung der Bodenallianz in der Partnerkommune in Costa Rica. Nun werden mit Hilfe von Bildungs- und Beratungsangeboten Kakaobauern in Turrialba bei der Umstellung auf Öko-Landbau unterstützt. Das Projekt soll durch Finanzmittel des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit gefördert werden. Den entsprechenden Antrag haben die Gäste aus Costa Rica während der Arbeitstreffen zusammen mit den städtischen Koordinatoren ausgearbeitet. „Der Austausch war sehr fruchtbar“, freute sich Dr. Peter Stapel, Leiter des Sachgebiets für Klimaschutz und Nachhaltigkeit.

Bei Exkursionen zu einigen Mitgliedern der Pfaffenhofener Bodenallianz erfuhren die Gäste aus Turrialba wie die Zusammenarbeit mit den Landwirten der Bodenallianz funktioniert. Neben einem Austausch mit Bürgermeister Thomas Herker sowie dem Projektleiter der Bodenallianz, Joseph Amberger, stand eine gemeinsame Exkursion zum Gut Eichethof – einem Vorzeigebetrieb für Bio-Landbau – an. Die Costa-Ricaner zeigten sich begeistert von der Bodenallianz: „Wir freuen uns sehr über die Möglichkeit, einen Einblick in die Arbeit der Bodenallianz zu bekommen. Wir gehen mit vielen neuen Ideen nach Hause, wie wir das Projekt auch in Turrialba praktisch umsetzen können“.

Herstellung der gemeinsamen Schokolade

Auf dem Programm stand auch ein Besuch bei der Kaffeerösterei Fausto in München. Gemeinsam konnte die erste „Pura-Vida-Solidaritätsschokolade“ hergestellt werden, für die die Gäste aus Costa Rica die nachhaltigen Kakobohnen liefern. Die Schokolade entsteht gerade eigens im Rahmen der Partnerschaft in Kooperation mit der Direktvermarktung Pfaffenhofener Land e.V.. Ein Teil des Erlöses aus dem Verkauf der Schokolade wird direkt für die Förderung von mehr Öko-Landbau in Pfaffenhofen und Turrialba eingesetzt. Für die Gestaltung der Schokoladen-Verpackung läuft momentan ein Wettbewerb, an dem auch alle Pfaffenhofenerinnen und Pfaffenhofener teilnehmen können. Weitere Informationen zum Design-Wettbewerb gibt es unter pfaffenhofen.de/schokolade.

Agroforst – Bäume und landwirtschaftliche Flächen

Ein weiterer Aspekt der Partnerschaft ist der ständige Wissensaustausch im Bereich Agroforst, also der Kombination von Bäumen mit landwirtschaftlicher Nutzung. Die Fläche übersteht dadurch Auswirkungen des Klimawandels besser, wie beispielsweise Trockenheit. Während Agroforst in Pfaffenhofen noch Neuland ist, ist es in Costa Rica bereits gängige Praxis. Bei dem Besuch gaben die Gäste aus Turrialba ihr Wissen an die Mitglieder der Bodenallianz weiter. Gemeinsam legte man die Basis für ein Agroforstsystem auf dem Betrieb der Familie Ostermeier und tauschte sich über aktuelle Herausforderungen aus.

Kommunale Nachhaltigkeitspartnerschaften

Seit 2020 hat Pfaffenhofen eine Nachhaltigkeitspartnerschaft mit der Kommune Turrialba in Costa Rica. Die Partnerschaft ist aus der Pfaffenhofener Nachhaltigkeitsstrategie zur Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen entstanden. Gemeinsam arbeiten zwei Städte strukturiert an einzelnen Nachhaltigkeitszielen zusammen. Arbeitsschwerpunkte der Partnerschaft sind die Bereiche Landwirtschaft, Jugendbeteiligung und Klimawandelanpassung. Die Kooperation ist im Rahmen des Projekts „Kommunale Nachhaltigkeitspartnerschaften“ entstanden und wurde vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ins Leben gerufen. Kommunen werden dabei finanziell und inhaltlich bei der Gründung von Partnerschaften unterstützt.

Weitere Informationen zur Bodenallianz gibt es unter pfaffenhofen.de/bodenallianz. Informationen zum Schokoladenwettbewerb sind unter pfaffenhofen.de/schokolade zu finden. Unter pfaffenhofen.de/nachhaltigkeitspartnerschaft/ kann man sich über die Nachhaltigkeitspartnerschaften Pfaffenhofens informieren.

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