Licht in der Kirchendämmerung - Ein Abend mit Heribert Prantl.
Wann? 18. April 2026 19:00
Wo? Kreuzkirche - Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Pfaffenhofen a.d. Ilm, Moosburger Straße 2, 85276 Pfaffenhofen an der Ilm
© Nina Tenhumberg
Prof. Dr. jur. Dr. theol. h.c. Heribert Prantl, Publizist und Autor, Süddeutsche Zeitung kommt zum Kirchbaujubiläum in die Kreuzkirche
Zur Einstimmung ein Text von ihm:
Ecclesia semper reformanda: Das ist eine beliebte Formel aus der Reformationszeit. Die Kirche muss beständig reformiert werden, Erneuerung ist also immer. Aber womit fängt Reformation heute an? Die Reformvorhaben setzen seit geraumer Zeit beim Mangel an. Sie setzten an beim Mitglieder- und Kirchensteuermangel. Sie fingen an mit der Angst vor dem Bedeutungsverlust. Sie fingen an mit dem Ziel, die Mängel zu beheben: den Mangel an Geld, den Mangel an Religiosität, den Mangel an christlichem Wissen. Vielleicht war, vielleicht ist das der graduelle Unterschied zwischen Reform und Reformation: Reform setzt beim Mangel an und bei der Angst. Reformation hat ihren Anfang in der Gewissheit und in der Leidenschaft.
Die neue Leidenschaft beginnt mit der Erkenntnis, dass Säkularisierung, Traditionsabbruch und Mitgliederschwund zwar nicht aufhaltbar, aber gestaltbar sind. Es gibt immer weniger Lust darauf, den Abschiedsschmerz zu pflegen, aber viel Lust darauf, Kirche neu zu erfinden – und darüber nachzudenken, was diese Kirche eigentlich ausmacht. Im Anfang war das Wort. Kirche lebt von und für die Kommunikation des Evangeliums.
Ich liebe die Kirchen als kleine und große Haltestellen im Alltag. Ich liebe die Kirchen als einen Ort, der den Gläubigen heilig ist, weil hier viele Menschen Heilung gesucht und auch manches Mal gefunden haben; weil unter diesem Dach Worte gesagt und gesungen werden, die trösten; weil hier die Hoffnung auf das Heil der unfriedlichen Welt geteilt wird. Die religiösen Gesten, Riten, die religiösen Utopien und Erzählungen sind unersetzlich.
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